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Ems-Chemie kämpft zu Jahresbeginn mit gedämpfter Konsumfreude

Der Spezialchemiekonzern Ems-Chemie von Konzernchefin Magdalena Martullo-Blocher hat zum Jahresauftakt etwas weniger Umsatz erzielt. Zum Rückgang habe etwa die Aufwertung des Frankens beigetragen. (Archivbild) KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER sda-ats

(Keystone-SDA) Der Spezialchemiekonzern Ems-Chemie hat zum Jahresauftakt etwas weniger Umsatz erzielt. Zum Rückgang habe etwa die Aufwertung des Frankens beigetragen.

Im ersten Quartal 2023 sank der Umsatz in Schweizer Franken um 3,8 Prozent auf noch 614 Millionen, wie Ems am Donnerstag mitteilte. In lokalen Währungen stieg der Umsatz allerdings um 0,9 Prozent. Gewinnzahlen gibt Ems zum ersten Quartal jeweils nicht bekannt.

Mit den Umsatzzahlen wurden die Erwartungen der Analysten allerdings verfehlt.

Betrachtet man die zwei Geschäftsbereiche des Unternehmens, so haben sich diese unterschiedlich entwickelt: Der Umsatz mit Hochleistungspolymeren nahm um 2,1 Prozent ab auf 554 Millionen Franken. Im Geschäft mit Spezialchemikalien verzeichnete Ems einen Umsatzeinbruch von knapp 17 Prozent auf noch 60 Millionen Franken.

Schleppende Erholung in China

Dafür verantwortlich waren laut Ems schwierige Marktbedingungen auf allen Teilmärkten. Besonders im Geschäft mit Spezialchemikalien habe die «schwergewichtige Ausrichtung auf europäische und asiatische Zwischenmärkte» auf den Umsatz gedrückt.

In China seien die ersten Monate geprägt gewesen von hohen Covid-19-Infektionszahlen. Nach den chinesischen Feiertagen habe zwar eine Erholung eingesetzt, diese sei allerdings verhaltener ausgefallen als erwartet.

In Europa hätten die Inflation und anhaltende Unsicherheit auf die Konsumfreudigkeit geschlagen. Die Nachfrage in Amerika war laut den Angaben in den ersten drei Monaten zwar stabil. Steigende Zinsen könnten den Umsatz gemäss Ems jedoch bremsen. Immerhin sei der globale Chipmangel in der Autoindustrie nun «weitgehend gelöst».

Diese Trends dürften weiterhin anhalten: Das Unternehmen geht von einer weiterhin gedämpften Konjunktur in Europa und einer «schleppenden» Erholung in China aus. In den USA sei die Konsumfreude von der Entwicklung der Inflation und den damit verbundenen Zinsen abhängig.

Verhaltener Ausblick

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen senkt Ems nun die Ziele für das laufende Jahr. Der Spezialchemiekonzern rechnet mit einem Nettoumsatz und einem Betriebsergebnis EBIT «leicht» unter dem Vorjahr.

2022 hatte Ems einen Umsatz von 2,44 Milliarden Franken und einen Gewinn von 535 Millionen Franken erwirtschaftet.

Wie Ems weiter bekannt gab, wurde man bei der Suche nach einem neuen Finanzchef fündig. Olivier Minger werde spätestens per 1. November 2023 als Mitglied der Geschäftsleitung und als CFO in die Ems-Gruppe eintreten, hiess es.

Aktuell ist er als CFO bei der Perlen Packaging tätig. Die Verantwortung als Finanzchef übernimmt er von Peter Germann, der diese Funktion seit 1. April 2023 ad interim ausübt. Der vorherige Finanzchef Oliver Flühler hat das Unternehmen per Ende März 2023 nach neun Monaten im Dienst wieder verlassen.

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