Facelifting für Schweizer Börsenindices
Am Montag ist an der Schweizer Börse der neue Swiss Leader Index (SLI) gestartet. Es handelt sich um einen neuen Titelmix, der den Bedürfnissen institutioneller Anleger entgegenkommt.
Mit Spannung erwarten Börsianer den erneuerten Swiss Market Index: Am Donnerstag wird bekannt, welche 5 der aktuell 25 Titel aus der Gruppe der “Blue Chips” ausgemustert werden.
Der Swiss Leader Index ist eine Ergänzung zum Swiss Market Index. Er enthält mehr Unternehmen und spricht ein anderes Publikum an, insbesondere auch ausländische Pensionskassen.
Im neuen SLI werden die 20 grössten Schweizer Titel sowie 10 mittelgrosse Titel zusammengefasst. Dabei handelt es sich um einen gekappten Index. Das maximale Gewicht der enthaltenen Aktientitel ist beschränkt.
Die vier grössten Titel – Nestlé, UBS, Novartis und Roche – können im SLI jeweils maximal 9% des Gesamtgewichts ausmachen.
Das grösste Gewicht nimmt im neuen Index der Pharmakonzern Novartis ein, gefolgt vom Chemiekonzern Roche und dem Nahrungsmittelkonzern Nestlé. Zusammen erreichen sie gut ein Viertel des Volumens.
Im SLI enthalten sind aber auch schwergewichtig Finanzinstitute, sie machen rund 30% des Volumens aus. Neben den Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie der Bank Julius Bär scheinen die Versicherer Zurich Financial Services, Swiss Life, Bâloise und Swiss Re auf.
Eingang im SLI gefunden haben unter anderen auch die Titel des Biotech-Unternehmens Actelion, der Sanitärtechnik-Gruppe Geberit, des Logistik-Konzerns Kühne & Nagel und der Computerzubehör-Herstellerin Logitech. Sie bringen es zusammen gesamthaft auf ein Volumen von 6,7%.
Neue Märkte
An der Schweizer Börse ist der SLI am Montag bei 1411,18 Punkten gestartet. Der Wert verlor bis am Mittag um 0,2% auf 1410 Punkte. Der SMI ging gleichzeitig um 0,28% auf 9183,64 Punkte zurück.
Die Schweizer Börse erwartet von der neuen Strukturierung verbesserte Diversifikationsmöglichkeiten für Anleger. Daneben könnten mit dem SLI neue Märkte bezüglich strukturierter Produkte erschlossen werden.
Dies dürfte insgesamt die Attraktivität des neuen Indexes auch gegenüber dem neuen SMI stärken, heisst es bei Analysten.
Veränderte Anlagebedürfnisse
Die Neustrukturierung der Indizes durch die Schweizer Börse SWX ist bei den Fachleuten auf gute Aufnahme gestossen. Die Präsenz von weniger gewichtigen Titeln im SMI sei nicht mehr zu rechtfertigen, meint etwa Roland Duss, Chefökonom der Bank Gonet & Cie.
Der Schritt passe die Indexfamilie den deutlich veränderten Anlagebedürfnissen an, meint auch Jörg Lorenz, Leiter Aktien im Asset Management der Zürcher Kantonalbank (ZKB), in einem Artikel in der “Finanz und Wirtschaft”.
Auf den internationalen Märkten seien die Indizes nämlich wegen veränderter Regulierungen immer unattraktiver geworden.
swissinfo und Agenturen
Die SWX Swiss Exchange ist ein wesentlicher Bestandteil des Finanzplatzes Schweiz.
Sie beheimatet die elektronische Börse Schweiz (EBS), schafft dazu regulatorische Rahmenbedingungen und überwacht diese. Sie verfolgt im Kapital- und Bankenplatz Schweiz eine international ausgerichtete Strategie.
Die gehandelten Aktien an der EBS werden in erster Linie in Depots von Schweizer Banken gehalten.
Bedeutendster Finanzindex ist der Swiss Market Index (SMI).
Die SWX untersteht schweizerischem Recht. Überwacht wird sie von der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK).
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