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2000 – Ein Boomjahr für den Schweizer Tourismus

Schweizer Sehenswürdigkeiten - wie hier das Matterhorn - locken mehr und mehr ausländsische Touristen an. Keystone

Der Schweizer Tourismus hat 2000 ein Boomjahr erlebt. Ausländische Touristen gaben in der Schweiz deutlich mehr aus als Schweizer Reisende im Ausland. Damit stieg der Aktivsaldo der Fremdenverkehrs-Bilanz um 37 Prozent auf 2,2 Mrd. Franken.

Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag (09.07.)mitteilte, gaben die ausländischen Gäste 2000 in der Schweiz 13 Mrd. Franken aus. Das sind 1,226 Mrd. Franken oder 10,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Ausgaben von Schweizer Reisenden im Ausland stiegen ebenfalls, und zwar um 6,2 Prozent oder 633 Mio. Franken auf 10,8 Mrd. Franken.

69 Millionen Übernachtungen

2000 wurden in sämtlichen von der Tourismusstatistik erfassten Beherbergungsstätten 69 Millionen Übernachtungen gezählt. Gegenüber 1999 sind das 1,26 Millionen oder 1,9 Prozent Logiernächte mehr. Den positiven Jahresabschluss bei den Logiernächten führt das BFS zu einem grossen Teil auf die kräftige internationale Konjunktur, das gute Konsumklima in der Schweiz sowie günstige Wechselkurse für den Schweizer Franken, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, zurück.

Auch zwei besondere Ereignisse im Jahr 2000 dürften zu einer Steigerung der Nachfrage aus dem Ausland, insbesondere aus den USA, beigetragen haben: das in Italien ausgerufene Heilige Jahr sowie die nur alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele im deutschen Oberammergau. Diese Attraktionen hätten viele Touristen nach Europa und damit auch in die Schweiz gebracht, schreibt das BFS weiter.

Weiterhin gute Aussichten

Gottfried F. Künzi, Direktor des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV), erwartet für das laufende Jahr «mindestens ebenso gute Resultate» wie im letzten Jahr. Die bisherigen Zahlen seien gut bis sehr gut. «Wenn das Wetter nicht verrückt spielt, gehe ich von weiteren Umsatzsteigerungen aus», sagte er.

Diese Meinung teilt auch die BAK Konjunkturforschung Basel AG. Auch in den kommenden Jahren sei dank guten konjunkturellen Rahmenbedingungen und den bevorstehenden Grossereignissen Expo.02 (400’000 Hotelübernachtungen zusätzlich) und Ski-Weltmeisterschaften 2003 ein robustes Nachfragewachstum zu erwarten. Er hoffe nur, dass auch die Ertragslage der Tourismusindustrie mit den erwarteteten Umsatzsteigerungen Schritt halten könne, sagte seinerseits Künzi.

Reiseverkehr mit Übernachtungen

Mit einem Anteil von 70 Prozent oder 7,5 Mrd. Franken an den Gesamteinnahmen stellte der Reiseverkehr mit Übernachtungen im letzten Jahr erneut die grösste Einnahmequelle dar. Dabei gaben die ausländischen Gäste in der Hotellerie 6,4 Mrd. Franken und in der Parahotellerie 1,1 Mrd. Franken aus.

Beim Reiseverkehr mit Übernachtungen entfiel der grösste Anteil auf die Übernachtungskosten (44 Prozent), gefolgt von den Nebenausgaben (33 Prozent) und den Ausgaben für Verpflegung (23 Prozent). 2000 beanspruchten ausländische Patientinnen und Patienten, die entweder während ihres Aufenthalts in der Schweiz erkrankten oder für medizinische Betreuung in die Schweiz einreisten, Leistungen von Schweizer Spitälern von insgesamt 1,0 Mrd. Franken (+5,9 Prozent).

Tages- und Transitverkehr

Die Einnahmen aus dem Tages- und Transitverkehr beliefen sich auf 2,7 Mrd. Franken. Das sind 351 Mio. Franken oder 15,1 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Diese deutliche Steigerung führt das BFS vor allem auf Preiserhöhungen im Bereich der Treibstoffe (+16,9 Prozent) zurück. In geringerem Masse trugen auch die in Restaurants und Cafés konsumierten Mahlzeiten (+1,2 Prozent) zur Steigerung bei.

Der übrige Fremdenverkehr (Grenzverkehr und Duty-free-Geschäfte) legte um 8,2 Prozent auf 369 Mio. Franken zu. Die Grenzgänger tätigten mit 808 Mio. Franken erneut mehr Konsumausgaben in der Schweiz (+6,5 Prozent). Die Einnahmen aus Aufenthalten von ausländischen Studierenden in unserem Land beliefen sich auf 636 Mio. Franken (+7,5 Prozent).

swissinfo und Agenturen

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