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Alex Zülle im Schnee der Stärkste

Schnee und Regen machten auch Leader Dario Frigo zu schaffen. Keystone

Alex Zülle hat in der Tour de Romandie den widrigen Wetter-Verhältnissen getrotzt und in Leysin die 4. Etappe gewonnen.

«Schönwetter-Fahrer» Zülle entwich am Samstag der verbliebenen Konkurrenz auf der mit Schneematch bedeckten Strasse rund 250 m vor dem Ziel und verbuchte den ersten Schweizer Tagessieg in der Tour de Romandie seit zwei Jahren (Laurent Dufaux in La Chaux-de-Fonds).

Wäre der in zwei Monaten 34-jährig werdende Zülle in der 1. Etappe im Finale nicht gestürzt, würde er die 56. Tour de Romandie wohl sicher auf dem Podest, wenn nicht sogar als Gesamstsieger beenden.

Leader vor dem abschliessenden Zeitfahren blieb der Italiener Dario Frigo. So ist der Weg frei für Frigo (27), dem der zweite Erfolg in Serie im 18 km langen Einzelzeitfahren vom Sonntag in Lausanne kaum mehr zu nehmen ist. Frigo, ein Spezialist für Prüfungen gegen die Uhr, liegt vor dem Finale 20 Sekunden vor dem zweitplatzierten spanischen Kletterer Santiago Perez.

Alexandre Moos (Sz) fiel in der wegen der schlechten äusseren Bedingungen um 60 km verkürzten Königsetappe vom zweiten auf den siebenten Gesamtrang zurück. Zülle ist mit 1:11 Rückstand Gesamt-13., nach dem Sturz am Mittwoch hatte der Ostschweizer 1:13 eingebüsst.

«So ist es im Rennsport», sagte Zülle nach seinem vierten Saisonsieg, «ich hatte einfach Pech. Einmal bist du oben, und einmal unten. Ich habe das in meiner Karriere schon häufig erlebt. Natürlich war ich unmittelbar nach dem Sturz niedergeschlagen, aber nachher habe ich wieder nach vorne geschaut.»

Im Finale vor Leysin habe auch er sich in einer Krise befunden, sagte Zülle. Auf einige Attacken habe er nicht reagieren können. «Aber zum Glück fuhr Frigo zu, so konnte ich mich für einen Moment erholen, und wir sahen die Ausreisser bald wieder. Ich wusste, wer bei solch misslichen Verhältnissen attackiert, muss durchziehen können, sonst ‹explodiert› er.»

Zülle fand das richtige Timing und holte seinen zweiten Etappensieg in der Tour de Romandie nach jenem vor vier Jahren im Zeitfahren in Romanel-sur-Lausanne.

Auf die Teilnahme am Giro d’Italia verzichtet Zülle trotz der zurzeit hervorragenden Verfassung. «Natürlich könnte ich mit meiner Form im Giro etwas ausrichten, aber ich habe mich entschieden, auf die Tour de Suisse zu setzen. Würde ich den Giro bestreiten, wäre ich sicher nicht mehr in der Lage, in der Tour de Suisse einen Spitzenplatz zu belegen.»

swissinfo und Daniel Good (si)

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