
Asklia 1999 mit markantem Umsatz- und Gewinnrückgang
1999 war ein schlechtes Jahr für die in den Bereichen Dentalhandel und Pharma tätige Asklia-Gruppe: Der Konzerngewinn brach von 22,94 Mio. Franken. im Vorjahr auf 1,12 Mio. Franken ein. Dennoch soll eine unveränderte Dividende ausbezahlt werden.
Das Betriebsergebnis rutschte mit minus 3,58 Mio. Franken gar in den roten Bereich (1998: plus 8,4 Mio. Franken). Auch der Umsatz hätte nachgegeben, und zwar um 15 Prozent auf 140 Mio. Franken, sagte Finanzchef Stefan Pulfer am Dienstag (06.06.) vor den Medien in Bern. Dennoch solle eine unveränderte Dividende von 35 Franken ausbezahlt werden.
Dentalhandel reisst Loch in Kasse
Die schlechten Resultate seien auf den Einbruch im Dentalhandel zurückzuführen, wo Asklia bei einem Umsatzrückgang von einem Drittel einen Betriebsverlust von 8 Mio. Fr. (Vorjahr: plus 4,7 Mio. Franken) verkraften musste. Zudem seien ausserordentliche Kosten für die Restrukturierung der Sparte angefallen, sagte Pulfer.
Im Geschäftsbericht begründet Asklia die Probleme mit der Konkurrenz, die frühere Inhaber und Kader der Dentex AG trotz anderslautenden Verträgen gegründet hatten. Die Dentalshandelsfirma Dentex war 1995 von der Asklia übernommen worden. Der Fall ist noch vor den Gerichten hängig.
«Wir haben 20 bis 30 Prozent der Kunden verloren», sagte der neue Geschäftsführer Mike Baronian. Ausserdem litt der Bereich unter abnehmenden Investitionen der Zahnärzte.
Pharma legt zu
Dagegen konnte die Pharmasparte den Nettoumsatz deutlich um 22 Prozent auf 65,6 Mio. Franken steigern. Allerdings sind auch hier die Gefühle der Firmenspitze gemischt: Während der Bereich Tierpharma knapp 40 Prozent mehr umsetzte, entspreche die Entwicklung in der Humanpharma-Sparte «noch nicht den Erwartungen», sagte Pulfer.
Im laufenden Jahr sei die Entwicklung von 1999 weitergegangen: Im ersten Quartal habe der Pharmabereich mehr umgesetzt, während der Dentalbereich weiter nachgab, sagte Pulver. Für das ganze Jahr rechne er beim Betriebergebnis (EBIT) mit einer leicht «roten oder schwarzen Null».
Dennoch formuliert das Unternehmen ehrgeizige Wachstumsziele: Durch Investitionen und Zukäufe wolle die Gruppe in fünf Jahren einen Umsatz von 500 Mio. Franken erzielen, sagte Baronian. Jeder Geschäftsbereich solle jährlich um 15 Prozent wachsen. Um dies zu erreichen wurde der Dentalbereich umgekrempelt.
Balneo gekauft
Ausserdem hat Asklia als neuen Geschäftsbereich für eine «einstellige» Millionensumme die Balneo-Kliniken gekauft, in denen Hautkrankheiten behandelt werden. Zu den bisherigen vier Kliniken in Deutschland sollen weltweit über hundert neue kommen und in fünf Jahren 300 Mio. Franken zum Umsatz beitragen. In der Schweiz ist eine Eröffnung noch in diesem Jahr geplant.
Dagegen ist das Unternehmen nach «eineinhalb Jahren vollen Engagements»» vor zwei Wochen aus dem Rennen um den Kauf des Zentrallaboratoriums Bern (ZLB) des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) ausgeschieden.
Man sei nicht bereit gewesen, eine Prämie von «mehreren hundert Mio. Franken» zu bezahlen, sagte Gnägi. Dies wäre für Asklia «tödlich» gewesen, sagte Baronian der im letzten Dezember sich im Streit aus der ZLB-Spitze ausgeschieden war.
swissinfo und Agenturen

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