Auto-Salon: Blick nach vorn und Blick zurück
Alternativ angetriebene Fahrzeuge und futuristische Prototypen sind nur einige der Highlights des 76. Genfer Auto-Salons, der am Donnerstag die Tore geöffnet hat.
Doch die Show thematisiert nicht nur Zukünftiges. Das 100-Jahres-Jubiläum der Automobil-Revue ist Anlass zur einer Hommage der Geschichte der Motorfahrzeuge.
“Dieses Jahr können wir mit zahlreichen Welt- und Europa-Premieren aufwarten, und mit vielen Entwürfen und Prototypen”, sagt René Lambelet, Sprecher des Genfer Automobil-Salons, zu swissinfo.
“Der Salon ermöglicht einen Blick nach vorn und gleichzeitig einen nach hinten in die Vergangenheit, dank der Spezialausstellung für die Automobil-Revue.”
In den kommenden Tagen breiten rund 260 Aussteller aus 30 Ländern ihre Produkte aus an der ersten grossen Auto-Show, die das Jahr bringt. Der Anlass wurde traditionellerweise eröffnet vom Bundespräsidenten, in diesem Jahr ist dies Verkehrsminister Moritz Leuenberger.
Die Anzahl der Weltpremieren in Genf beträgt 140. Inklusive solche aus führenden Häusern wie der Ferrari 599 GTB, der als das Serien-Fahrzeug mit dem stärksten Motor im 12-Zylinderbereich gilt, oder dem Porsche 911 Turbo.
Alternative Antriebe
Doch Genf steht nicht nur für grosse Hubräume und breitspurige Geländewagen. An rund 20 Ständen sind alternativ angetriebene Automobile zu sehen: Hybride, elektrische, mit Brennstoffelementen versehene oder auf der Basis von Gas oder Ethanol fahrende.
Ausgestellt sind unter anderem der Twingo Elettrica und der neue Panda Elettrica, die einen Radius von 130 Kilometern aufweisen und beide von der MES-DEA stammen, die ihren Sitz in der Schweiz hat.
Eine weitere Attraktion am EcoCar-Stand ist der Rekordbrecher PAC-Car II, der von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich entwickelt wurde.
Dieses mit Brennstoffzellen betriebene Fahrzeug wiegt weniger als 30 Kilogramm und stellte vergangenen Juni einen Rekord auf, als es mit einem Liter Benzin 5385 Kilometer weit fahren konnte.
Prototypen
Die Schweiz hat zwar keine eigene Fahrzeugindustrie. Doch produzieren einige Hersteller hierzulande massgeschneiderte Einzelfahrzeuge und Prototypen – natürlich ebenfalls in Genf zu bewundern.
Rinspeed, dessen “Splash” und “Senso” in den letzten Jahren besonders ins Auge gefallen sind, meldet sich mit einer “automobilen Erleuchtung auf vier Rädern” zurück: Einer limitierten Anzahl “zaZen”-Fahrzeugen.
Ein weiterer Star des Salons dürfte auch der 359 kg leichte Acabion werden. Entwickelt von Mikova Systems im innerschweizerischen Root, kann dieses Auto mit fünf Litern Benzin bei einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde rund 100 Kilometer weit fahren.
Schneller als ein Formel-1-Bolide
Vorgedacht als “nächste Fahrzeug-Generation in Sachen individueller Mobilität”, ähnelt der Acabion einem Kampfjet-Cockpit auf Rädern. In 10 Sekunden vermag er von 290 km auf 450 Kilometern pro Stunde zu beschleunigen – ein Wert, den nicht einmal ein Formel 1-Rennwagen schafft.
“Der Trick liegt im Herausfinden, wie hohe Geschwindigkeit mit einem Minimum an Energie erreicht wird”, sagt Dirk Langemann von Mikova gegenüber swissinfo.
Laut der Firma soll der Acabion mit einem elektrischen Antrieb versehen werden, um ruhigeres Fahren in der Stadt zu ermöglichen.
swissinfo, Adam Beaumont, Genf
(Übertragung aus dem Englischen: Alexander Künzle)
Der vergangene Auto-Salon im März 2005 zog eine rekordhohe Anzahl von 747’000 Besuchern an.
Dieses Jahr ist in den Hallen der Palexpo in Genf eine Spezial-Ausstellung zur 100-Jahr-Feier der Automobil-Revue zu sehen.
An dieser sind unter anderem 15 historische Fahrzeuge ausgestellt, die diese Publikation beeinflusst haben. So ein Dufaux, ein Bugatti Type 51, ein Ford GT Street Version, ein Alfa Romeo Freccia d’Oro und ein Auto Union Grand Prix.
Der Auto-Salon dauert dieses Jahr vom 2. bis zum 12. März.
Die Ausstellungsfläche umfasst 77’700 Quadratmeter.
Erwartet sind 260 Aussteller aus 30 Ländern.
140 Premieren werden angemeldet.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch