
Bauindustrie hat sieben magere Jahre hinter sich

Die Schweizer Bauindustrie hat die sieben mageren Jahre hinter sich gebracht. Vom Beginn der sieben fetten mag die Allianz der Bauindustrie-Organisationen aber nicht sprechen. Die Strukturbereinigung sei noch nicht abgeschlossen.
Die Talsohle sei nun erreicht, hielten die Verantwortlichen der drei Organisationen Gruppe der schweizerischen Gebäude-Industrie (GSGI), Gruppe der Schweizerischen Bauindustrie (SBI) und Verband Schweizerischer Generalunternehmer (VSGU) am Mittwoch (28.06.) vor den Medien in Zürich fest.
Das Vertrauen in die konjunkturelle Lage sei gestiegen. Der Kauf von Maschinen und Geräte habe stark zugenommen. Im ersten Halbjahr 2000 werde die Ertragslage besser eingeschätzt – vor allem beim Tiefbau, nicht aber beim Hochbau. Der Auftragsbestand sei höher als im Vorjahr, hielt SBI-Präsident Fritz Haldimann gemäss Redetext fest.
Zu viele Betriebe
Haldimann stellte jedoch fest, dass die Strukturbereinigung in der Branche noch nicht abgeschlossen sei. Es gebe schlicht immer noch zu viele Anbieter, sagte er. Es gehe nun darum, die Prozesse zu optimieren, sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren und sich finanziell zu stabilisieren. Die Unternehmen brauchten firmeninterne Strategien um Tiefstpreise zu verhindern.
Das Volumen im Bauhauptgewerbe habe im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 13,5 Mrd. Franken zugenommen, hiess es. Der Anteil des Tiefbaus habe dabei 50 Prozent erreicht. Die Preise seien leicht gestiegen. Dabei gebe es aber regionale Unterschiede. Die Randregionen stünden weiterhin unter Sruck, sagte VSGU-Präsident Rainer Sigrist.
Neat und Bahn2000 geben Auftrieb
Sigrist rechnet damit, dass die Bauinvestitionen in den nächsten Jahren «massvoll» anstiegen werden. Dies sei insbesondere wegen der öffentlichen Aufträge im Infrastrukturbau wie Neat und Bahn2000 der Fall.
Zu den politisch anstehenden Themen sagte GSGI-Präsident Heinz Graf,dass seine Organisation die drei Energievorlagen ablehne. Der Markt treffe den besseren Entscheid über künftige Technologien als staatliche Lenkung und Subventionen, ist Graf überzeugt.
Vor drei Jahren haben die drei Organisationen beschlossen, sich in einer Allianz zusammenzuschliessen. Die angeschlossenen Unternehmen beschäftigen in der Schweiz rund 35’000 Mitarbeiter. Der Anteil an der Produktion aller Hoch- und Tiefbauten betrage 20 Prozent oder gut 8,5 Mrd. Franken.
swissinfo und Agenturen

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