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Die glücklosen Buhlschaften des Blauen Riesen

Mit der Übernahme der Mehrheit an Antenna Hungaria kann Swisscom wieder einmal einen Erfolg bei ihren Bemühungen um Ausslandsbeteiligungen verbuchen.

Ihre Übernahmeversuche von Cesky Telecom und Telekom Austria sind erfolglos geblieben.

Die geplante Übernahme der österreichischen Telekom Austria war Mitte August 2004 am Widerstand österreichischer Gewerkschaften und Politiker gescheitert. Ein erneutes Liebeswerben des “Blauen Riesen” im April 2005 stiess in Österreich auf wenig Interesse.

Auch die Brautschau in Tschechien blieb erfolglos: Das Swisscom- Angebot für eine Mehrheitsbeteiligung an Cesky Telecom wurde von jenem der spanischen Telefónica überflügelt, die im Frühjahr den Zuschlag bekam. Swisscom hatte 1995-2003 zusammen mit der niederländischen KPN eine Minderheitsbeteiligung an Cesky Telecom besessen, diese aber nach Buchverlusten verkauft.

An der debitel AG, der drittgrössten Mobilfunkanbieterin Deutschlands, hielt Swisscom 1999-2004 eine Mehrheitsbeteiligung. Nachdem Debitel wider Erwarten auf den Erwerb einer UMTS-Lizenz in Deutschland verzichtete, verkaufte Swisscom ihre Beteiligung für rund 1 Mrd. Franken an die Telco Holding in Luxemburg und verlor 3,3 Mrd. Franken.

Vorgängerin nicht erfolgreicher

1993-1997 hatte sich Swisscom (respektive ihre Vorgängerin Telecom PTT) mit 2 Mrd. Franken an ausländischen Gesellschaften in Ungarn, Indien, Malaysia und Baden Württemberg (Tesion) sowie an der paneuropäischen Telekom-Gesellschaft Unisource beteiligt.

Die Beteiligungen in Ungarn, Indien und Malaysia erwiesen sich als verlustreich, so dass Swisscom 1999 den Ausstieg beschloss. Auch bei Tesion zog sie sich zurück. Unisource wurde aufgelöst.

Die teilweise verlustreichen Auslandbeteiligungen der Swisscom wurden mehrfach untersucht. Ein unkorrektes Verhalten konnte ihr nicht nachgewiesen werden.

swissinfo und Agenturen

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