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Erste Rinder-Exporte seit 5 Jahren

Der Rinderpass ist für die Ausfuhr in die EU zentral. Keystone Archive

Am 1. Februar haben zum ersten Mal seit dem wegen der BSE-Krise verhängten Exportverbot wieder Schweizer Rinder die Grenze zu einem EU-Land überschritten.

In Kreuzlingen (TG) verliessen sieben Rinder die Schweiz in Richtung Bayern. Es handelte sich um vier Braunvieh- und zwei Holsteinrinder sowie ein Red Holsteinrind, wie das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) am Montag mitteilte.

Aufgrund der BSE-Krise konnte die Schweiz seit 1996 keine lebenden Rinder mehr in die EU exportieren. Im letzten Sommer beschloss die EU, den Rindvieh-Import aus Nicht-EU-Ländern wieder zuzulassen.

Als erste EU-Länder haben Deutschland, Portugal und Irland wieder die Einfuhr Schweizer Rinder erlaubt. Im Jahr bevor das Importverbot erlassen wurde, importierte Deutschland aus der Schweiz 2390 Rinder, 11’947 Rinder gingen nach Italien. Die Schweiz exportierte insgesamt bis zu 15’000 Rinder pro Jahr.

Bald sollen auch wieder Exporte nach Italien möglich werden, sagte Christoph Jaggi vom Bundesamt für Veterinärwesen. Die technischen Verhandlungen seien bereits abgeschlossen. Die Schweiz warte nur noch auf grünes Licht der italienischen Politik.

Neuer Rinderpass

Die nun ausgeführten Rinder führten den neu geschaffenen Rinderpass mit. Zur lückenlosen Identifikation hat die Schweiz den so genannten Rinderpass eingeführt. Darin finden sich Angaben wie Ohrmarken-Nummer, Geschlecht und Rasse des Tieres, wie Christoph Jaggi vom BVET sagte. Mit dem Pass werde garantiert, dass die Rinder aus BSE-freien Betrieben kommen.

«Der Handel steht und fällt mit der Identifikation jedes einzelnen Tieres, da wir spezifische Garantien zu jedem ausgeführten Rind abgeben», sagte Jaggi. Denn um Rinder in EU-Länder exportieren zu dürfen, müsse die Schweiz garantieren, dass in keinem der Haltungsbetriebe eines Tieres in den letzten sieben Jahren ein BSE-Fall aufgetaucht ist. Der Rinderpass soll die Herkunft des Tieres aufzeigen.

Der Schweizer Rinderpass wurde gemeinsam von der Tierverkehrsdatenbank AG, den Rindvieh-Zuchtverbänden und dem BVET entwickelt. Er lehnt sich stark an die Vorgaben der EU an. Jeder Pass verfügt zudem über ein Ausstellungs-Datum und eine Passnummer, um zu gewährleisten, dass es das Dokument nur einmal gibt.

swissinfo und Agenturen

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