Feldschlösschen gehört nun zu Carlsberg

Der Getränkebereich des Feldschlösschen-Hürlimann-Konzerns wird vom dänischen Brauerei-Konzern Carlsberg übernommen. Der Kaufpreis beträgt 870 Mio. Franken. Schweizer Brauerei-Unternehmen warten ab.
Der von Carlsberg unterzeichnete Kaufvertrag betrifft die Übernahme fast des gesamten Bier-, Mineralwasser- und Softdrink-Geschäftes, das in der Feldschlösschen Getränke Holding AG zusammengefasst ist, wie am Freitag (3.11.) mitgeteilt wurde. Zur Feldschlösschen-Hürlimann-Gruppe gehört auch die Brauerei Cardinal in Freiburg.
Die rund 2’600 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben, sagte Carlsberg-Sprecherin Margrithe Skov. Carlsberg wolle die Feldschlösschen-Gruppe weiter entwickeln. Die dänische Brauerei beabsichtigt, künftig Bier der eigenen Marke in der Schweiz zu brauen. Ferner errichtet sie das Kompetenz-Zentrum für alkoholfreie Biere der gesamten Carlsberg-Gruppe in Rheinfelden (AG). Bisher wurde dort die Carlsberg-Marke Tuborg für den Schweizer Markt produziert.
Reaktion in Freiburg
Der Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Michel Pittet nimmt an, die Pläne von Carlsberg für ein Premium-Bier in der Schweiz, könnten erhöhte Kapazitäten nötig machen. Diese würden natürlich innerhalb des Feldschlösschen-Getränkesektors gesucht. Er habe Hoffnung, dass die Kapazitäten in seinem Kanton genutzt würden, sagte der Freiburger Regierungsrat.
Schweizer Bierbrauerei
Der Feldschlösschen-Hürlimann-Konzern ist mit einem jährlichen Ausstoss von rund 2 Mio. Hektoliter mit Abstand der grösste Brauerei-Konzern der Schweiz. Danach folgt Calanda-Haldengut mit etwa 700’000 Hektoliter im Jahr. Die meisten der biersteuerpflichtigen Konzerne der Schweiz stossen jährlich zwischen 5’000 und 60’000 Hektoliter aus.
Allgemein ist der Bierkonsum in der Schweiz zurückgegangen. Im Braujahr 1989/99 wurden in der Schweiz 1,5 Prozent weniger Bier verkauft als im Vorjahr. Der Bierkonsum pro Kopf sank um 1,1 Liter auf 58,8 Liter. Die Inlandproduktion von Bier hingegen hat zugenommen, weil die Bierimporte deutlich rückläufig waren.
swissinfo und Agenturen

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