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Freizeit kommt Gesellschaft teuer zu stehen

Verkehrsunfälle sind die Hauptverursacher der Explosion bei den Unfallkosten. Keystone

Die Unfallkosten sind in den Jahren 1998 bis 2002 explodiert. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Freizeit-Unfälle.

2002 zahlten die Versicherer über 4 Mrd. Franken, wovon 1 Mrd. allein auf das Konto des Verkehrs ging. Die Tendenz bestätigte sich im letzten Jahr.

Neben den direkten Kosten, die von den Versicherern getragen werden, verursachen die Unfälle und Berufskrankheiten durch Produktionsausfälle und Sachschäden noch weit höhere indirekte Kosten, teilte die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung UVG (SSUV) mit. Die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten der Unfälle betragen demnach rund das 3,5-Fache der direkten Kosten.

Die direkten Unfallkosten sind in den letzten Jahren regelrecht explodiert: Das ist die Bilanz der Unfallstatistik 1998 bis 2002, welche die SSUV am Donnerstag veröffentlichte.

Allein 2002 wurden von den UVG-Versicherungs-Gesellschaften 4,2 Mrd. Franken aufgewendet, knapp 9% mehr als im Vorjahr. Das bedeutet die höchste jährliche Zuwachsrate seit 1992.

Die Freizeitunfälle machen mit zwei Dritteln den grössten Anteil aus, wobei hier die Verkehrsunfälle mit über 1 Mrd. Franken am meisten zu Buche schlagen. 630 Mio. Franken gehen auf das Konto von Sportunfällen.

Die Regel und die Ausnahme

Die Trends haben sich im letzten Jahr fortgesetzt. 2003 gab es so viele Freizeitunfälle wie nie zuvor. Erfreuliche Ausnahme sind die Berufsunfälle. Weil ihre Zahl einen neuen Tiefststand erreichte, liegt das Total aller 2003 registrierten Unfälle und Berufskrankheiten deutlich unter den Rekordjahren 1986 bis 1992.

Für diesen Rückgang verantwortlich sind hauptsächlich die Präventionsmassnahmen und der Rückgang des Berufsunfallrisikos durch die strukturelle Veränderung der Wirtschaft, hiess es.

So hat die Zahl der Vollbeschäftigten im Produktionssektor von 1990 bis 2002 um 20% abgenommen. Im Dienstleistungssektor, der ein wesentlich tieferes Unfallrisiko aufweist, hat sie im gleichen Zeitraum um 15% zugenommen.

Prävention weiterführen

Eine Rolle spielt ausserdem die veränderte Zusammensetzung der Erwerbstätigen. Der Anteil der Jungen geht zurück, jener der Frauen nimmt zu. Junge verursachen mehr Unfälle als Ältere, Frauen weniger als Männer.

Laut SSUV kommt der Verhütung von Freizeitunfällen eine zentrale Bedeutung zu. Bei der Prävention von Berufsunfällen seien systematische Sicherheitskonzepte in den Betrieben sowie klare, nachvollziehbare Vorschriften unabdingbar.

swissinfo und Agenturen

2003 gab es 477’000 Freizeitunfälle und 257’000 Berufsunfälle.
2002 verursachten alle Unfälle Kosten von 4,2 Mrd. Franken.
Zwei Drittel davon gingen auf das Konto der Freizeitunfälle, 36% auf dasjenige der Berufsunfälle.

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