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Keine unerwünschten Munis mehr – Das Geschlecht wird vor der Zeugung festgelegt

Zwei weibliche Kälber, in der Schweiz geboren nach dem "Spermasexing"-Verfahren. XY Inc.

In der Schweiz sollen Kühe keine unerwünschten Munis mehr zur Welt bringen. Ein neues Verfahren ermöglicht es, vor der künstlichen Befruchtung die Samen nach dem Geschlecht zu trennen und so die Rinderzucht entscheidend zu steuern.

Das «Spermasexing» genannte Verfahren ist am Dienstag (5.12.) in Schwyz vorgestellt worden. Entwickelt wurde es vom amerikanischen Landwirtschafts-Departement und der US-Firma XY Inc. Schweizer Lizenznehmerin ist die Biotechfirma BIG X AG.

Elf von zwölf Mal erfolgreich

Im Schweizer Probelauf funktionierte das Sexing in elf von zwölf Fällen. Nur Stierkalb «Hopplo» schlug aus der Reihe. Die Kälber sind laut BIG X die ersten Braun- und Fleckviehkälber, die ausserhalb der USA und Grossbritannien auf diesem Weg gezeugt worden sind.

Laut BIG X hat die geschlechts-spezifische Besamung mehrere Vorteile. So können gezielt weibliche Kälber für den Herdenersatz und die Milchproduktion gezeugt sowie Erstgebärende vor der schwierigen Geburt eines Munis verschont werden.

Maschinelle Sortierung

Die Spermiensortierung wird in einer Maschine durchgeführt. Laut XY handelt es sich um das einzige Verfahren, mit dem erfolgreich eine Trächtigkeit mit zum Voraus bestimmtem Geschlecht erzielt werden kann.

Der kommerzielle Start für das Samensexing in der Schweiz ist für 2001 vorgesehen. In der Schweiz werden rund 80 Prozent der Kühe künstlich besamt.

XY war 1996 gegründet worden. Das Unternehmen hat sich auf die Spermien-Trennung nicht menschlicher Säugetiere spezialisiert. BIG X wurde 1999 gegründet.

swissinfo und Agenturen

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