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Märkte im Luftverkehr müssen sich weiter öffnen

Swiss-VR-Präsident Pieter Bouw hofft auf bessere Zeiten. Keystone Archive

Für Pieter Bouw, den Präsidenten des Swiss-Verwaltungsrates, verliert die Nationalität einer Airline künftig an Bedeutung.

Zudem betonten Bouw und Swiss-Chef André Dosé, die Swiss habe kein Liquiditäts-Problem.

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss hält weiter nach ausländischen Partnern Ausschau. «Die Nationalität einer Airline wird in Zukunft nicht mehr ein so grosses Gewicht haben», sagte Verwaltungsrats-Präsident Pieter Bouw in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit dem Schweizer Wirtschaftsmagazin «Finanz und Wirtschaft».

Die Swiss führe derzeit Gespräche mit verschiedenen Airlines über neue Formen der Zusammenarbeit. Die Märkte müssen sich laut Bouw verstärkt öffnen. Beteiligungen über die Grenzen hinaus sollten vermehrt möglich sein.

Auch mit Partnern wie der Zürcher Flughafen-Betreiberin Unique und der Flugüberwachung Skyguide gebe es Gespräche. Ziel der Verhandlungen ist es laut Bouw, die hohen Fixkosten zu senken. Laut Bouw sollen die Löhne jedenfalls vorerst nicht angetastet werden.

Auch eine Bundesgarantie komme nicht in Frage. «Wir wissen genau, dass wir andere Lösungen suchen müssen als eine Garantie des Bundes», sagte Bouw.

Bouw und Dosé: Kein Liquiditäts-Problem

Weiter unterstrich Bouw, die Swiss habe kein Liquiditäts-Problem. Der Verlust im ersten Quartal 2003 liege unter den geschätzten 300 Mio. Franken.

«Zudem wird das Ergebnis in den Sommermonaten deutlich besser ausfallen», sagte Bouw. Wenn es notwendig sei, werde die Swiss aber über weitere Einschränkungen der Kapazitäten entscheiden.

Wichtig seien für die Swiss ein optimales Streckennetz, gute Dienstleistungen und tiefe Kosten, um von einem kommenden Aufschwung profitieren zu können.

Swiss-Chef André Dosé bekräftigte am Samstagabend in einem Interview mit der «Tagesschau» von Fernsehen DRS ebenfalls, die Liquidität der Swiss sei nicht in Gefahr. Auch bei einem schlechten Sommer sei sie gewährleistet.

Zudem verteidigte Dosé die Bonuszahlungen an das Kader der finanziell angeschlagenen Fluggesellschaft. Dass dem Kader angesichts der wirtschaftlich schwierigen Zeit ein Bonus ausbezahlt wird, hatte in den letzten Tagen in der Schweiz viel Kritik und Unverständnis hervorgerufen.

Das Kader erhält für das letzte Geschäftsjahr je nach Funktionsstufe zwei bis vier Monatslöhne als Bonus ausbezahlt. Die Gewerkschaften hatten dies scharf kritisiert und gefordert, auf die Boni zu verzichten, bis die Swiss Gewinne einfliege.

Sollte die Swiss gezwungen sein, Lohnreduktionen vorzunehmen, werde er der Erste sein, der seinen Lohn reduzieren werde, zusammen mit dem Management, sagte Dosé im Interview weiter.

swissinfo und Agenturen

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