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Novartis übernimmt Alcon endgültig

Der Pharmakonzern Novartis übt die mit Nestle vereinbarte Option zur Übernahme der Mehrheit am US-Augenheilkunde-Konzern Alcon aus. Danach will Novartis auch die restlichen Aktien kaufen.

Mit Gesamtkosten von 50 Mrd. Dollar wird es die teuerste Übernahme der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Novartis will Alcon zusammen mit Ciba Vision und einigen Augenheilmitteln zu einer neuen Division Augenheilkunde zusammenführen.

Der Pharmariese hatte im April 2008 eine Beteiligung von 25% an Alcon von Nestle erworben und zugleich eine Option für die Übernahme von weiteren 52% vereinbart.

Diese Option wird von Novartis nun zum frühest möglichen Zeitraum ausgeübt, wie Novartis am Montag mitteilte. Nestle erhält dafür weitere 28,1 Mrd. Dollar, womit Novartis für die 77-prozentige Beteiligung insgesamt 38,5 Mrd. Dollar oder 168 Dollar pro Alcon-Aktie zahlt.

Um Unsicherheiten und Spekulationen über die Zukunft von Alcon zu vermeiden, geht Novartis noch einen Schritt weiter. Der Pharmariese schlägt eine anschliessende direkte Fusion zur Übernahme aller Alcon-Aktien vor.

Der Vorschlag beinhaltet ein festes Umtauschverhältnis von 2,80 Novartis-Aktien für jede verbleibende Alcon-Aktie. Dies entspricht laut der Mitteilung einem Aufpreis von 12% auf den unbeeinflussten Aktienkurs von 137 Dollar von Alcon.

Der Fusionsvorschlag ist vom Abschluss der Transaktion mit Nestle abhängig. Die Kosten für den 23-prozentigen Minderheitsanteil betragen 11,2 Mrd. Dollar, beziehungsweise 153 Dollar pro Aktie.

Insgesamt beläuft sich das Volumen der Übernahme damit auf 49,7 Mrd. Dollar. Das ist ein neuer Rekord in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Novartis-Konkurrent Roche hatte letztes Jahr 46,8 Mrd. Dollar für die vollständige Übernahme der US-Tochter Genentech bezahlt.

swissinfo.ch und Agenturen

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