Roche: massiver Stellenabbau?

In der Pharmadivision von Roche zeichnet sich eine umfangreiche Restrukturierung ab. Erwartet wird ein massiver Stellenabbau von bis zu 8'000 Jobs, vor allem in den USA und der Schweiz. Roche will erst nach Börsenschluss informieren.
Seit Wochen jagen sich die Spekulationen um den Stellenabbau im angeschlagenen Pharma-Bereich von Roche. Die Rede war von 1’500 bis 8’000 Jobs, die wegfallen sollen. Ungefähr ein Fünftel davon in der Schweiz, rund zwei Fünftel in den USA. In den USA wird laut «Financial Times» (FT) vom Mittwoch (30.05.) das US-Roche-Hauptquartier in Nutley (New Jersey) mit rund 1’200 Entlassungen die Hauptlast zu tragen haben. Konzernchef Franz Humer hatte kürzlich eingeräumt, dass er einen Stellenabbau auf globaler Ebene nicht mehr ausschliesse.
Die Entlassungs-Meldungen, wurden bei Roche nicht kommentiert: «Das sind reine Spekulationen», sagte Presse-Sprecherin Jacqueline Wallach gegenüber swissinfo. Sie verwies auf eine Medienkonferenz vom Mittwoch-Abend, wo über die geplante Restrukturierung der Pharma-Division informiert werde.
Roche-Sprecher Martin Hirsch in New York bestätigte der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires, dass noch in diesen Tagen die Belegschaft über allfällige Restrukturierungen und Entlassungen orientiert werde.
Xenical unter den Erwartungen
Roche kämpft inbesondere im Pharmageschäft, das mit einem Umsatz von 17,7 Mrd. Fr. im Jahr 2000 über zwei Drittel zum Gesamtumsatz beitrug, mit einem schwachen Wachstum. Grund dafür ist unter anderem das Auslaufen von verschiedenen Patenten. Im vergangenen Jahr flachte zudem das Umsatzwachstum beim Schlankheitsmittels Xenical ab.
In der Division Pharma beschäftigt Roche weltweit 41 400 der insgesamt 64’000 Angestellten. Die Betriebsgewinnmarge von 19% wird von der Konzernleitung als ungenügend erachtet und soll erhöht werden.
swissinfo und Agenturen

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