Versteigerung per Internet:Eine europäische Premiere
Vier begehrte UMTS-Lizenzen kommen ab dem 13. November unter den virtuellen Hammer. Das Bundesamt für Kommunikation feiert damit eine europäische Premiere: Erstmals werden UMTS-Lizenzen über das Internet versteigert.
«Schulungsraum» liest man neben der Türe. Früher lernten hier die Beamten des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) den Umgang mit neuen Computerprogrammen. Heute ist der Raum das Nervenzentrum für die wohl – wertmässig – grösste Gant der Schweiz: Unter den Hammer kommen vier begehrte UMTS-Funklizenzen, die das Internet mobil machen sollen.
Das ist verlockend, weiss Urs von Arx, BAKOM-Mitarbeiter und Projektleiter der Versteigerung: «Heute gibt es zwei boomende Märkte: Der eine ist das Internet, der andere die Mobilkommunikation. Mit dem neuen UMTS-Standard können diese beiden Märkte zusammengeführt werden.»
An der Gant werden vier gleichwertige nationale UMTS-Lizenzen (Universal Mobile Telecommunications System) versteigert. Diese Konzessionen sind 15 Jahre gültig und ermöglichen es, Frequenzen zu nutzen und so ein schweizweites UMTS-Mobilnetz aufzubauen.
UMTS-Versteigerung in Europa erstmals per Internet
Und wie sich das für Mobilfunklizenzen der dritten Generation gehört, kommen diese via Internet unter den Hammer. Hier übernimmt das Bundesamt für Kommunikation eine Pionierrolle. Es ist die erste virtuelle UMTS-Versteigerung in Europa.
Eine virtuelle Auktion bringt allen viele Vorteile: Die Unternehmen können von ihrem Hauptsitz aus via Internet bieten. «Da wir mit einer zwei- bis vierwöchigen Versteigerung rechnen, ist dies bequemer für alle Beteiligten», meint Projektleiter Urs von Arx. «Die Bietenden haben ihre Infrastruktur um sich und können während der Versteigerung mit ihren Verantwortlichen Rücksprache nehmen. So hoffen wir zu verhindern, dass sich Firmen in der Hitze des Bietens plötzlich finanziell übernehmen.»
Dauer und Tempo der Auktion
Das BAKOM hat noch andere Steuerungsinstrumente, um die Dauer und das Tempo der Auktion zu beeinflussen. Projektleiter Urs von Arx: «Indem wir die Anzahl der Runden pro Tag vorgeben oder die Mindesterhöhung bei den folgenden Angeboten festlegen, können wir eine allfällige Überhitzung abkühlen. Denn wir wollen nicht, dass jemand in der Hitze des Gefechts sehr hohe Beträge bietet und nachher etwas ersteigert, das er im Grunde zu dem Preis nicht will.»
Ruth Bossart

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