
Vobis steht vor dem Konkurs

Der zur internationalen Investorengruppe Vobitech gehörende Computerfachhändler Vobis hat seine Bilanz beim Konkursrichter deponiert. Nun soll ein Management Buyout die Firma vor dem Aus retten.
Im Vorfeld hatte der Verwaltungsrat beschlossen, keine weiteren finanziellen Verpflichtungen für die Schweizer Tochter einzugehen, wie Vobis-Schweiz-Geschäftsführer Remo Schaffner am Montag (14.05.) einen Bericht im «Tages-Anzeiger» bestätigte. Die Bilanz wurde bereits am 28. April hinterlegt.
Gemäss Schaffner will das Management die endgültige Schliessung mit einer Übernahme des Unternehmens verhindern. Sie lässt sich dabei durch die KPMG Fides beraten, die gleichzeitig auch ihre Revisionsgesellschaft ist. Die Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Es bestünde erst eine Absichtserklärung, hiess es weiter.
ComputerTrend übernehmen
Zudem sei man seit rund fünf Monaten mit der Firma ComputerTrend in Verhandlungen, sagte Schaffner. Vobis ist daran interessiert ComputerTrend zu übernehmen. Laut Schaffner ergäben sich damit Synergien, vor allem weil ComputerTrend bereits 50 Prozent seiner Aktivitäten im Bereich Business to Business (B2B) abwickle.
Falls das Management Buyout zu Stande käme, würde der heutige Eigentümer auf «sämtliche Forderungen», die sich auf rund 8 Mio. Fr. belaufen, verzichten. Dadurch würde eine etwaige Konkursdividende von heute unter 5 auf über 85 Prozent steigen.
Bei einer Schliessung wären rund 70 Mitarbeiter betroffen. Ende Jahr verfügte das Unternehmen laut Vobitech noch über 16 Filialen, in der Zwischenzeit sind laut Schaffner noch 6 Filialen operativ tätig.
Als Gründe für den drohenden Konkurs nannte der seit Juli 2000 bei Vobis tätige Schaffner ein veraltetes Filialnetz, das nicht auf die Konsumenten ausgerichtet gewesen sei. So habe man es verpasst, in den grossen Einkaufszentren präsent zu sein. Ausserdem sei das Sortiment zu wenig breit gewesen und dem veränderten Konsumentenverhalten nicht angepasst worden.
swissinfo und Agenturen

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