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Warten auf die Swiss-Uniform

Der Swiss-Kompromiss: Frauen tragen Ex-Crossair-Uniformen, Männer Ex-Swissair. www.swiss.com

Die nationale Airline Swiss hat immer noch keine eigene Uniform.

Vor Ende 2003 wird es auch noch keine geben. Hingegen ist entschieden, wer sie näht.

Wer den lukrativen Auftrag, für rund 10’000 Swiss-Angestellten die Uniformen zu nähen kriegt, ist laut Swiss-Sprecherin Christine Bühler zwar entschieden. Den Namen werde man noch bekannt geben: «Da die Verträge noch nicht unterschrieben sind, nennen wir keine Namen,» sagte Bühler gegenüber Swissinfo.

Noch zwischen Swiss- und Cross

Sicher noch bis Ende 2003 werden die Angestellten der Swiss in einen helvetischen Kompromiss gekleidet bleiben: Frauen tragen also weiterhin die Ex-Crossair-Uniformen, Männer die der ehemaligen Swissair. Gemeinsam, also auf «Swiss» getrimmt, sind erst die Accesoires wie Foulards und Kravatten.

Wenn möglich eine Schweizer Firma

Einen ehrlichen und herzlichen Service – nach Schweizer Art – will die Swiss der Kundschaft bieten. Gehört dazu auch, dass man den Grossauftrag rund um die Uniformenherstellung an ein Schweizer Unternehmen vergibt?

«Wenn immer möglich ja», meint Christine Bühler und lässt damit eine Hintertür für ausländische Offerten offen. «Das Budget haben wir. Da aber die Vergabe wettbewerbsmässig erfolgt, könnte auch ein ausländischer Bewerber zum Zug kommen.»

Schweizer Firma ist nicht Schweizer Standort

Da aber der Entscheid gefallen ist, wird es sich wohl um ein oder mehrere Schweizer Unternehmen handeln, wie aus den Aussagen von Bühler herauszuhören war. Doch auch das heisst nicht, dass der Standort Schweiz voll zum Zuge kommt. Lassen doch Schweizer Uniformschneider mehrheitlich im Ausland nähen.

So lässt bekanntlich die Firma Schild – ein heisser Anwärter auf den Swiss-Auftrag – in der Tschechischen Republik nähen. Schild beschloss im Juni, ihre Uniformen-Produktion nach Tschechien zu verlagern.

Zuständig ist Tyler Brûlé

Zuständig für das Design der Swiss-Uniformen ist der Kanadier Tyler Brûle und seine in London und Zürich ansässige Werbefirma Wink Media. Er gab den Auftrag weiter an die Schweizer Modedesignerinnen Caroline Flueler und Judith Hugener. Ihre Mode-Firma «Swiss-Maid» liegt in Düsseldorf, wo sie bereits beachtete Kollektionen lancierten.

«Es ist eine extrem schwierige Aufgabe, eine Uniform für eine Fluggesellschaft zu kreieren», meint Judith Hugener gegenüber swissinfo. Die Kleidungsstücke haben nicht nur modisch zu sein, sondern auch praktisch. Ausserdem müssen so unterschiedliche Arbeiten wie diejenige der servierenden Flight-Attendants, der stundenlang sitzenden Piloten und des stehenden Bodenpersonals gleichermassen darin ausgeführt werden.

Auch Judith Hugener lässt durchblicken, dass die Swiss-Uniformen vermutlich nicht in der Schweiz genäht werden. «In der Schweiz sind einfach die Löhne sehr hoch», bestätigt sie gegenüber swissinfo.

Zuviele Uniformen?

Nun kommt neuerdings die alte Frage wieder auf, was auftrittsmässig geschieht, wenn sich Swiss wieder in einen regionalen und einen interkontinentalen Unternehmensteil aufgliedern sollte. Das ergäbe dann leicht zwei vielleicht ähnliche, aber doch unterschiedliche Unternehmensbilder. Aviatikspezialist Sepp Moser hat dieses Szenario in der Weltwoche bereits wieder durchgespielt.

Hat man dann nicht zu viele Uniformen vom gleichen Stil? Christine Bühler gibt zu, dass darüber schon nachgedacht worden sei:»Aber zur Zeit sind das alles Spekulationen!»

Urs Maurer

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