The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter
Top Stories
Schweiz verbunden

Wichtige Etappe, aber noch nicht Ende des Tunnels

Seit dem 28. April sehen die Arbeiter Licht am Ende des Lötschberg-Tunnels. BLS Alp Transit

Eine wichtige Etappe ist mit dem Durchstich am Lötschberg erfolgt. Läuft es wie geplant, sollte der Bahntunnel Ende 2007 eröffnet werden.

Derweil gehen die Arbeiten am Gotthardtunnel weiter. Dessen Eröffnung soll 2015/2016 erfolgen.

Nach der offiziellen Feier wird die im Dezember 2004 am Lötschberg-Südportal bei Raron/VS begonnene Verlegung der Bahngleise weitergehen. Rund vier Kilometer Gleise sind bisher verlegt.

Bis Ende 2005 soll die Arbeit von Raron aus beendet sein. Die übrigen 30% der Gleise werden Anfang 2006 von Frutigen/BE her verlegt. Auch die schon zu drei Viertel ausgeführte Betonierung der Innenabdeckungen des Tunnels geht weiter, ebenso der Einbau der Lüftung, der Elektrizität und der Farbanstrich der Quergalerien.

Im Herbst wird die elektronische Ausrüstung des Tunnels – sie wird zurzeit in Bern getestet und füllt 136 Container – in den acht Schaltposten installiert. In Betrieb gehen soll der Tunnel zwischen Mai und Dezember 2007.

Zugsicherung: Die grosse Unbekannte

Die grosse Unbekannte bleibt die termingemässe Installierung des Systems zur automatischen Steuerung und Bremsung der Züge, wie Davide Demicheli, Sprecher des Bundesamtes für Verkehr (BAV), sagte. Man wisse noch nicht, ob das System rechtzeitig bereit stehen werde.

Ist der Basistunnel einmal in Betrieb, werden ihn täglich rund 110 Züge befahren. Dies entspricht der Höchstkapazität. Dank seines geringen Gefälles werden ihn auch schwerbeladene Güterzüge benützen können. Die Züge werden teilweise mit Geschwindigkeiten bis zu weit über 200 km/h durch den Tunnel brausen.

Heute zirkulieren täglich 180 Züge durch den aktuellen Tunnel, davon 50 Intercity, 60 Güterzüge und 70 Autozüge. Letztere werden weiterhin den alten Tunnel benützen.

Sobald die erste NEAT-Achse in Betrieb ist, darf die Schweiz die ganze Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe einfordern. Für die zweite NEAT-Achse am Gotthard laufen die Bauarbeiten am längsten Eisenbahntunnel der Welt (57 km) seit Ende 1999. Heute sind über 45% der insgesamt 153,5 km Tunnel und Galerien ausgebrochen.

Gotthard in zehn Jahren bereit

Der Durchstich des Gotthard-Basistunnels dürfte gegen das Jahr 2010 erfolgen, sagt Gotthard AlpTransit-Sprecher Ruedi Suter. Die Verbindung soll 2015/2016 in Betrieb gehen. Es sei allerdings nicht auszuschliessen, dass die Geologie den Plan durcheinander bringen könnte, sagte BAV-Sprecher Demicheli.

Die Vorbereitungsarbeiten für den «kleinen Bruder» des Gotthard, den Monte Ceneri-Tunnel, werden in diesem Herbst losgehen. Die Aushebung der rund 13 Kilometer langen Röhre soll Anfang 2006 beginnen.

Mit der NEAT soll die Zahl der alpenquerenden Lastwagen auf jährlich 650’000 reduziert werden. 2004 waren es 1,25 Mio.

Eine Hauptsorge bilden die Kosten des «Jahrhundertwerks». Das Schweizer Volk genehmigte 1998 einen Kredit von 13,6 Milliarden Franken. In der Zwischenzeit sind die globalen Kosten der NEAT gestiegen auf 16,3 Milliarden, und die Endrechnung könnte die 17- Milliarden-Grenze übersteigen.

swissinfo und Agenturen

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft