
Zschokke schuldenfrei

Die in Genf tätige Zschokke-Baugruppe hat ihr Vorjahres-Ergebnis knapp halten können. Die Netto-Verschuldung sei per Ende 2001 total abgebaut worden.
Der grösste Baukonzern der Schweiz zeigt sich zuversichtlich. Trotz Sonder-Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Göhner Merkur (GM) habe sich ein Gewinn auf Vorjahreshöhe ergeben, sagte Zschokke-Chef Christian Bubb am Mittwoch in Zürich.
«Wir haben unsere Ziele erreicht», erklärte Bubb an der Bilanzmedienkonferenz. Die Dividende soll von 10 Fr. auf 12 Fr. erhöht werden.
Der Gewinn vor Netto-Finanzaufwand und Steuern (EBIT) ging auf 22,4 (Vorjahr: 25,8) Mio. Franken zurück. Der Konzerngewinn sank leicht auf 14,7 (15,1) Mio. Franken. Das Ergebnis sei gut, zumal die Integration von GM 5,8 Mio. Fr. gekostet und die Insolvenz eines deutschen Kunden ein Loch von 3,4 Mio. Fr. hinterlassen habe, sagte Bubb.
Der Umsatz der Gruppe stieg gegenüber dem Vorjahr um 28,2 Prozent auf 1,578 Mrd. Franken. Die Zunahme entfiel zu 75 Prozent auf den Kauf von GM und zu 25 Prozent auf inneres Wachstum. Mit der Akquisition sei Zschokke in den Bereichen Totalunternehmung und Immobilien-Bewirtschaftung zu den Marktleadern aufgestiegen.
Rund 60 Prozent des Umsatzes erzielte Zschokke laut Bubb mit Dienstleistungen, 40 Prozent mit der Produktion. Dies sei «ein optimaler Mix». Beim Konkurrenten Batigroup entfalle ein Viertel auf die Dienstleistungen, während drei Viertel des Umsatzes mit der Produktion gemacht würden.
Von NEAT-Bau profitiert
Der Auftragsbestand stieg per Ende Februar 2002 um 51 Prozent auf 2,233 Mrd. Franken. Dies ist laut Bubb sowohl der GM-Übernahme als auch der Akquisition grosser Tunnel-Lose wie Uetlibergtunnel (Umfahrung Zürich) und Bodio-Faido (NEAT) zu verdanken.
Der Auftragsbestand erstrecke sich über mehrere Jahre, sagte Bubb. Mit 1,3 Mrd. Franken seien die für 2002 budgetierten 1,6 Mrd. Franken schon fast erreicht worden. Für die folgenden zwei Jahre lägen bereits Aufträge in der Höhe von jeweils rund 600 Mio. Fr. vor, was gut einem Drittel des Budgets entspreche.
Früher als geplant ohne Schulden
Zschokke-Finanzchef Roger Merlo wies darauf hin, dass die Nettoverschuldung zum ersten Mal seit 1990 total abgebaut worden sei. Dieses Ziel sei ein Jahr früher als geplant nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen worden.
Die Gruppe suche nicht nach Akquisitionen um jeden Preis. Die GM- Übernahme habe gezeigt, dass damit grosse Management-Kapazitäten gebunden würden. Ein Aktienrückkauf-Programm erachtet Bubb als «nicht opportun». Die gegenwärtige Eigenkapitalquote von 25 Prozent sei für einen Baukonzern nicht sehr viel, ergänzte Merlo.
Im übrigen legte der Finanzchef die Höhe der Bezüge des Managements offen: Die siebenköpfige Konzernleitung habe insgesamt 2,4 Mio. Franken verdient, und der sechsköpfige Verwaltungsrat sei auf 500’000 Fr. gekommen.
swissinfo und Agenturen

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