Fussball: Spiele verschoben
Erst einen Tag nach den Terror-Anschlägen in den USA hat der europäische Fussball-Verband UEFA die restlichen 51 Europacup-Spiele dieser Woche abgesagt. Der späte Entscheid löste Kritik aus. Die Spiele der Champions League wurden auf den 10. Oktober verschoben, die 43 Erstrundenspiele um den UEFA-Cup auf den 20. September.
"Wir waren am Dienstag einfach nur geschockt und haben zunächst nur an eine Schweige-Minute gedacht. Das ungeheure Ausmass dieser unglaublichen Katastrophe hat sich uns erst später erschlossen", sagte UEFA-Kommunikations-Direktor Martin Lee. Deshalb seien die Spiele vom Dienstag nicht abgesagt worden. Die UEFA wurde dafür stark kritisiert.
Praktisch alle nationalen Verbände und Klubs begrüssten die Kehrtwende der UEFA. Diese begründete am Mittwoch ihr zögerliches Verhalten vom Vortag damit, dass sie das Ausmass der Katastrophe in den USA zuerst nicht richtig eingeschätzt habe.
"Die Absage der Spiele ist uns nicht leicht gefallen, weil wir wissen, dass schon Tausende von Fans unterwegs sind", sagte Lee weiter. "Aber auch Stadien in Europa könnten potenzielle Ziele des Terrors sein." Man habe den Entscheid "aus Respekt vor den Opfern" getroffen, es habe "keine andere Möglichkeit" gegeben. Lee kündigte an, dass angesichts des Anschlages auch die Sicherheits-Vorkehrungen im Fussball überdacht werden müssen.
FIFA mit unverändertem Programm
Auch bei der FIFA wurde am Mittwoch beraten, wie es weltweit mit dem Fussball weitergehen soll. Der Weltverband entschloss sich, die anstehenden WM-Qualifikationsspiele dieser Woche durchzuführen, begleitet von den notwendigen Sicherheits- und Schutz-Massnahmen. Am Freitag stehen in Asien die Partien Oman gegen die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Iran gegen Bahrain auf dem Programm.
"Diese Haltung steht für den Willen, dass der Sport nicht vor der Gewalt kapitulieren darf", sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter. "Gerade unter solch tragischen Umständen muss er die Ideale des Fairplay und der Gewaltlosigkeit sowie der Achtung vor der Würde jedes einzelnen Menschen in die Welt hinaustragen."
swissinfo und Agenturen

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