Serie zur Befragung von Frauen betreffend dem Frauenstimmrecht um 1946 - Frau Feller, Tabakverkaeuferin in Sihlau-Adliswil nach der Originallegende: "Ich bin dagegen. Persoenlich verstehe ich nichts von Politik und interessiere mich nicht dafuer! Die Frau soll mit dem Mann sprechen und so die Politik beeinflussen. Sie soll sich besinnen, wo sie hingehoert - in die Familie und dort ist nicht Politik noetig, sondern tiefes Verstehen und Liebe im stillen Heim. Es ist bei vielen Frauen mehr ein Nachschwatzen als ein grosse Beduerfnis. Wenige Befuerworterinnen wissen im Grunde genau um was es geht!"
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Abstimmungsplakat mit der Nein-Parole zur Einfuehrung des Frauenstimmrechts gestaltet von Donald Brun. Das Plakat wurde in der Deutschschweiz im Abstimmungskampf von 1946 eingesetzt. Das Frauenstimmrecht wurde damals mit grosser Mehrheit abgelehnt.
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Frau Haab, Zürich, nach der Originallegende: "Für was denn ein Frauenstimmrecht? Die Frau soll ihrem Manne ein freundliches Heim bereiten. Weniger Vergnuegen und Attraktionen nachgehen, etwas weniger Putzsucht und gespielte Schoentuerei, dafuer mehr Herzenswaerme und Guete. Aber die Maenner sind selbst schuld. Sie lassen sich so schnell von eine affektierten und ueberschminkten Taeubchen den Kopf verdrehen und vergessen darob ihre eigene Familie und Frau. Darum sage ich, statt Frauenstimmrecht, statt mit Zeitungen herumlaufen, politisieren und darob die Erziehung der Kinder vergessen - die Frau soll wieder Mutter werden, stramme Soehne und werdende Muetter erziehen. Ich habe drei Toechter so erzogen und alle drei sind gluecklich verheiratet und teile diese Auffassung mit mir."
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Das Plakat wurde in der Deutschschweiz im Abstimmungskampf von 1920 in den Kantonen Basel-Stadt und Zürich eingesetzt. Das Frauenstimmrecht wurde mit einer sehr grossen Mehrheit abgelehnt.
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Frau Surbeck aus Zürich, Mutter zweier Kinder und Gemüseverkäuferin nach der Originallegende: "Ich bin prinzipiell dafür und auch bereit die Pflichten, die zum Stimmrecht gehören zu übernehmen. Jedoch habe ich habe keine Zeit für Politik, die Arbeit und die mütterliche Pflicht geht vor. Wenn Abstimmungen falsch herauskommen, könnten die Männer sagen, es sei so, weil die Frauen gestimmt hätten und so alles auf die Frauen 'abschüttele'."
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Der Teppichklopfer verweist auf den Haushalt, auf den sich die Frauen nach Meinung des gegnerischen Komitees beschränken sollten. Bei der kantonalen Volksabstimmungen 1947 wird das Frauenstimmrecht im Kanton Zürich schliesslich abgelehnt.
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Frau Emmi Gründel, seit 20 Jahren verheiratet und Geschäftsinhaberin im Cafe "Katja" in Zürich nach der Originallegende: "Ich bin grundsätzlich dagegen! Frauen haben ihre Urbestimmung im Haushalt und der Familie und erziehen die Kinder. So beeinflussen sie auch das öffentliche Leben. Bei Stimmvorlagen, die die Frauen betreffen, sollen die Frauen ihre Männer beeinflussen."
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Dieses Plakat wurde fuer die Abstimmung im Kanton Basel-Stadt vom 15. Mai 1927 geschaffen.
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Serie zur Befragung von Frauen betreffend dem Frauenstimmrecht um 1946 - Fräulein Elisabeth Hudreoli, 23 Jahre alt, ledig und Filialleiterin in einem Lebensmittelgeschäft in Zürich nach der Originallegende: "Die Männer sollen das machen! Die Frauen sollen den Haushalt machen, die "Knöpfe" erziehen und ein schönes Heim schaffen. Meine Ablehnung ist das Produkt eigener Überlegungen. Ich würde - selbst wenn das Frauenstimmrecht eingeführt würde - aus Prinzip nicht mitmachen."
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