Schweiz von Regen und Überschwemmungen schwer getroffen
Sintflutartige Regenfälle, Gewitter und Überschwemmungen haben in den letzten Tagen Städte und Dörfer überflutet, besonders im Nordwesten sowie der Zentral- und Ostschweiz.
Der starke Regen der letzten Tage hat in den Kantonen Solothurn, Aargau und Basel-Landschaft Häuser und Infrastrukturen beschädigt sowie Keller und Strassen überflutet. Allein im Kanton Aargau wurden 600 Mal Polizei und Feuerwehr gerufen, und in mehreren Regionen waren Zivilschützer im Einsatz. In der Kleinstadt Stetten fielen in drei Stunden 60 Millimeter Regen.
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Schwere Regenfälle führen zu Schäden in der Schweiz
Die Eisenbahnlinien zwischen Lenzburg und Othmarsingen auf der Linie Zürich-Aargau waren unterbrochen. In Oftringen brannte ein Stall, nachdem er von einem Blitz getroffen worden war. Niemand wurde verletzt. Am Mittwochnachmittag wurde die Autobahn A1 in der Nähe von Lenzburg überflutet, was zu einem Stau führte.
In den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt im Nordwesten der Schweiz gingen bei Polizei und Feuerwehr 400 Notrufe ein, als Bäche und Flüsse über die Ufer traten. Mehrere Strassen wurden überflutet, unter anderem die Autobahnen A2 und A3 in der Nähe von Pratteln, Liestal und Augst.
Die solothurnische Polizei erhielt 110 Notrufe, meist wegen überschwemmter Keller und kleinen Erdrutschen.
In der Zentralschweiz wurde die Region zwischen Bern und Kerzers im Kanton Freiburg schwer von Sturzregen getroffen. Züge zwischen Bern und Neuenburg sowie zwischen Bern Brünnen Westside und Kerzers waren verspätet.
In Zürich und Freiburg fielen in 12 Stunden 58 Millimeter Regen.
Der französischsprachige Teil der Schweiz blieb von dem schweren Regen und den Überschwemmungen im Allgemeinen verschont. Der Wetterdienst MeteoSchweizExterner Link warnt jedoch, dass die ganze Jura Region mit heftigen Stürmen und Überschwemmungen rechnen müsse, ähnlich denen vom Dienstag, die zu Stromausfällen im Kanton Basel-Landschaft und der Schliessung der Transjurane (Autobahn A16) führten.
Ein starker Sturm erreichte am Mittwochnachmittag Genf und riss einen grossen Baum um. Dieser fiel über die Tramlinie 12, was den Verkehr behinderte. Verletzte gab es keine.
Die folgende Karte zeigt das Überschwemmungsrisiko in der ganzen Schweiz im Detail. Zoomen Sie heran, um mehr zu erfahren.
Externer Inhalt
Nach mehreren Tagen Dauerregen warnt der Wetterdienst MeteoNewsExterner Link vor Überschwemmungen und Erdrutschen in der zentral- und ostschweizerischen Alpenregion. In der Deutschschweiz sind am Donnerstag weitere heftige Regen zu erwarten, wie MeteoNews in einer Stellungnahme vom Mittwoch schrieb.
In der zentral- und ostschweizerischen Alpenregion sind zwischen 50 und 80mm Regen zu erwarten. Die Wasserstände von Bächen und Flüssen wie die Aare, Thur, Emme, Kleine Emme und Sihl werden weiter ansteigen.
Haben Sie Stürme und Überschwemmungen erlebt? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen.
(Übertragung aus dem Englischen: Sibilla Bondolfi)
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