Viele Jugendliche probieren Cannabis aus, geben das Kiffen aber im jungen Erwachsenenalter wieder auf. Das zeigt eine Studie von Lausanner Forschern. Beim Rauchen dagegen ist der Suchtfaktor viel grösser.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
1 Minute
Die Forscher um Joan-Carles Surís von der Universität und vom Universitätsspital Lausanne zeichneten den Werdegang von Rauchern und Kiffern über sechs Jahre nach, vom 16. bis zum 22. Altersjahr.
Dazu nutzten sie Angaben von rund 3000 Personen, die im Jahr 2000 die obligatorische Schule abgeschlossen hatten.
Insgesamt nimmt laut der Studie zwischen 16 und 22 Jahren der Anteil der Kiffer von 21 auf 15 Prozent ab. 28 Prozent dagegen waren zu Tabakrauchern geworden. Tabak habe einen stärkeren Suchtfaktor als Cannabis, erklärte Surís.
Im Gegensatz zum Cannabis steigt die Zahl der Tabakraucher mit dem Alter. Laut der Studie rauchten im Alter von 16 Jahren 28 Prozent der Befragten regelmässig, mit 22 Jahren aber schon 37 Prozent.
Die Studie zeigte auch eindrücklich, dass rauchen und kiffen ganz häufig mit Alkoholkonsum vergesellschaftet sind. Gelegentliche Trinker kiffen oder rauchen 4,4 Mal öfter als Abstinente. Für Jugendliche, die regelmässig Alkohol trinken, steigt das Risiko gar auf das Elffache.
Alkoholprävention müsse also in die Tabak- und Cannabisprävention integriert werden, meinen die Forscher.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Drogen am Steuer: Cannabis an der Spitze
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Seit dem 1. Januar 2005 gilt auf Schweizer Strassen nicht nur die 0,5 Promille-Grenze für Alkohol. Für eine Reihe illegaler Drogen herrscht seit diesem Zeitpunkt Nulltoleranz. Die Schweizerische Gesellschaft für Rechtsmedizin hat für das Bundesamt für Gesundheit die ersten Übertretungsfälle untersucht. Analysiert wurden alle Drogenverdachtsfälle des Jahres 2005, die in einem der acht schweizweiten, vom…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) wertete im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit die Daten zum Konsum illegaler Drogen aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007 aus. Dabei zeige sich eine Zunahme des Kokain-Konsums. 3,8% der befragten Männer und 1,7% der Frauen berichten über eine wenigstens einmalige Erfahrung mit Kokain. Fünf Jahre zuvor war…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Volksbegehren soll eine landesweit einheitliche Regelung schaffen, wie Otto Piller, Präsident der Lungenliga, in Bern vor den Medien sagte. Heute herrscht ein Wildwuchs: Da erst seit dem 1. Mai eine Bundesregelung existiert, haben viele Kantone eigene – höchst unterschiedliche – Vorschriften erlassen. “Die Bundesregelung ist lückenhaft und schützt Arbeitnehmer nur ungenügend”, sagte Piller. So…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Bei der Risikogruppe der Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren zeigte sich ein deutlicher Rückgang des problematischen Alkoholkonsums nach einer Kurzintervention in Form von Gruppensitzungen. Zur Risikogruppe zählten Lernende, die sich im Monat vor der Befragung drei bis vier Mal einen Rausch angetrunken hatten. Pro Trinkgelegenheit konsumierten sie mindestens vier (Frauen) oder fünf…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Schweizerinnen und Schweizer sind kein Volk von Abstinenten: 2008 wurden pro Kopf der Bevölkerung 8,7 Liter reiner Alkohol konsumiert, immerhin einen Deziliter weniger als im Vorjahr. Vor 10 Jahren war der Verbrauch noch über einen halben Liter höher, meldet die Schweizerische Alkoholverwaltung. Im letzten Jahr wurden in der Schweiz pro Kopf durchschnittlich 58 Liter Bier…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Es ist alles eine Frage des Masses. Auch beim Hanf, einer seit Jahrtausenden bekannten Nutz- und Heilpflanze. Ist der Gehalt der berauschenden Substanz namens Tetrahydrocannabinol (THC) höher als 0,3%, ist die Sorte gemäss Schweizerischem Betäubungsmittelgesetz aus dem Jahr 1951 verboten. Schlaumeier, die “starken Hanf-Tubak” anbauen, also Hanf mit einem THC-Gehalt oberhalb des Erlaubten, konnten sich…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch