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Historisches Ergebnis von Kühne+Nagel

Bei der Schiffsfracht ist Kühne+Nagel die Nr. 1 der Welt. Keystone

Der Schweizer Logistik-Konzern hat 2005 das beste Resultat seiner 116-jährigen Geschichte erreicht. Der Reingewinn sprang um 32% auf 315 Mio. Franken.

Der Umsatz betrug über 14 Mrd. Franken, was einem Plus von 21,5% entspricht.

Der Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel (K+N) hat auch 2005 von dem mit der Globalisierung einher gehenden steigenden Frachtaufkommen profitiert.

Der Gewinn stieg 2005 auch dank der Umstellung auf die neue Rechnungslegung IFRS um 32,2% auf 315 Mio. Franken, wie K+N am Montag bekannt gab. Damit lag der Konzern leicht über den Analysten-Erwartungen.

Der Umsatz nahm um 21,5% auf 14 Mrd. Franken zu. K+N wuchs damit erneut stärker als die ganze Branche. In seiner grössten Sparte See- und Luftfracht wuchs der Konzern doppelt so schnell wie der Markt.

Mehr Dividende

Die Dividende solle um einen Franken von 4,50 auf 5,50 je Aktie erhöht werden. Im frühen Handel notierte die K+N-Aktie bei moderaten Umsätzen marginal schwächer auf 399,75 Franken. Marktexperten wollten kleinere Gewinnmitnahmen nicht ausschliessen. Die Aktie hat dieses Jahr knapp 8% und letztes Jahr gut 50% zugelegt.

Für das laufende Jahr sieht die Gruppe nicht nur die Vogelgrippe als Risikofaktor, sondern macht auch Margendruck aus. Nach den ersten zwei Monaten zeigte sich der Konzern jedoch zuversichtlich, dass der positive Trend auch 2006 anhalte.

Finanzchef Gerard van Kesteren rechnet allerdings mit einem anhaltenden Preisdruck für die Logistikkonzerne. Die Branche stehe angesichts der Konsolidierung unter einem zunehmenden Wettbewerbsdruck.

Preissenkungen unmittelbar weiter geben

Im vergangenen Herbst übernahm die Deutsche Post den britischen Kontraktlogistiker Exel. Auch in der Seefracht, wo K+N weltweit führend ist, macht van Kesteren Margendruck aus.

Im Schiffsverkehr müsse K+N, anders als sonst, sinkende Preise derzeit schnell an die Kunden weiter geben. Früher hatte es die Branche meist geschafft, die Weitergabe der niedrigeren Einkaufspreise um einige Monate zu verzögern. “In diesem Jahr ist das anders, alles geht sehr schnell”, so der Finanzchef.

Analysten hatten zum Teil darauf spekuliert, dass der Konzern die Margen zumindest kurzfristig steigern könnte, da der Einkauf von Frachtkapazität für K+N günstiger geworden ist, denn die Container-Schiffbetreiber haben ihr Angebot erhöht.

“Die Preisreduktionen konnten wir jedoch über Volumenwachstum mehr als kompensieren”, fügte van Kesteren hinzu.

Ausbau des Landverkehrs

Die Integration des zugekauften Logistikers ACR verläuft van Kesteren zufolge sehr gut. “Wir haben keinen Kunden verloren”, sagte der Finanzchef. Kleinere Synergien würden kleinere Restrukturierungskosten ausgleichen, so dass unter dem Strich mit keinen Sonderkosten zu rechnen sei.

Im europäischen Landverkehr will K+N weiter über Akquisitionen wachsen. K+N hat im vergangenen Herbst für 490 Mio. Euro die auf Kontraktlogistik in Europa spezialisierte ACR übernommen. Diese wird jedoch erst ab Anfang 2006 konsolidiert.

swissinfo und Agenturen

Der Hauptsitz von Kühne+Nagel ist in Schindellegi, Kanton Schwyz.
2005 war das beste Geschäftsjahr der Firmengeschichte: Der Gewinn betrug 315 Mio., der Umsatz stieg auf über 14 Mrd. Franken.
Das Unternehmen beschäftigt 25’000 Mitarbeitende an 620 Stützpunkten in 98 Ländern. In der Schweiz arbeiten 240 Personen bei K+N.

Kühne+Nagel wurde 1890 in Deutschland gegründet.

Heute gehört K+N zu den Weltmarktführern für Frachtsendungen zu Land, Wasser und in der Luft.

Im Oktober 2005 übernahm K+N für 682 Mio. Franken den französischen Konkurrenten ACR Logistics.

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