Homosexuelle fordern gleiche Rechte für binationale Paare
Mit einem bunten Umzug durch die Zürcher Innenstadt haben am Samstag (24.06.) rund 7'000 Schwule und Lesben den Christopher Street Day begangen. Sie forderten Massnahmen zur rechtlichen Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher binationaler Paare.
Unter dem Motto "Lesbisch-schwul-bi-national: Gleiche Rechte - wir bleiben dran" besammelten sich die Demonstrantinnen und Demonstranten auf dem Helvetiaplatz und zogen anschliessend mit dekorierten Musikwagen und Transparenten durch die Innenstadt zum Platzspitz, wo die Kundgebung mit einem Show-Programm zu Ende ging.
Der Schutz des Zusammenlebens eines Paares - vom Staat durch das Institut der Ehe geschützt - müsse auch gleichgeschlechtlichen Paaren gewährt werden. Die Schwulen- und Lesbenorganisationen wünschen sich deshalb von Justizministerin Ruth Metzler den sofortigen Erlass von Richtlinien zuhanden der kantonalen Behörden.
Danach soll bei gefestigten, auf Dauer angelegten gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften der ausländischen Partnerin respektive dem ausländischen Partner die Aufenthaltsbewilligung umgehend erteilt oder einem Visumsantrag zur
Einreise in die Schweiz zugestimmt werden.
Der Zürcher SP-Nationalrat Mario Fehr rief in seiner Ansprache dazu auf, sich nicht durch offen zur Schau gestellte Sympathien von Politikern täuschen zu lassen. Solche Auftritte seien in letzter Zeit "chic" geworden, doch folgten im politischen Alltag den Worten selten Taten.
Brigitte Löösli von der Lesbenorganisation Schweiz (LOS) forderte eine klare und faire Berichterstattung über Schwule und Lesben in den Medien und zwar ohne Neid und Klischees, sondern der vielgestaltigen Realität entsprechend. Denn nicht alle Schwulen seien Sexsymbole und wirtschaftliche Wundermenschen, ebenso wenig alle Lesben spröde und lustfeindlich.
Die Demonstrationen zum Christopher Street Day erinnern an den Beginn der Schwulenbewegung im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Jahr 1969. Nach einer Polizeirazzia in der Christopher Street hatte es damals erstmals offenen Widerstand der Szene gegeben. Noch heute gilt Homosexualität in über 80 Ländern als illegal, wie in Zürich betont wurde.
swissinfo und Agenturen

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