
Kanton St. Gallen hat sich auf neue Rinderkrankheit vorbereitet

Der Kanton St. Gallen hat erste Vorbereitungen für einen möglichen Ausbruch der Rinderkrankheit "Lumpy-Skin-Disease" (LSD) getroffen. Dies erklärt die Regierung in der Antwort auf eine Anfrage der SVP-Fraktion. Unter anderem wurden spezielle Instrumente für Hautbiopsien bestellt.
(Keystone-SDA) Die Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) werde durch Insekten übertragen und verursache Hautveränderungen, Fieber, Gewichtsverlust und eine rückläufige Milchproduktion bei den Rindern. Damit führe sie zu einem «enormen wirtschaftlichen Schaden für die Rindviehhalter», heisst es im Vorstoss der SVP.
Die Krankheit breitete sich Ende Juni in Frankreich bis in die Nähe der Schweizer Grenze aus. Der Bund verhängte Mitte Juli in Teilen der Westschweiz eine Impfpflicht für Rinder. Wegen der Krankheit mussten im Wallis und in der Waadt Alpabzüge abgesagt werden.
Der Kantonstierarzt habe als kurzfristige Sofortmassnahme den Import von Rindvieh aus Italien und Frankreich untersagt, informierte die St. Galler Regierung in ihrer Stellungnahme. Mittlerweile werde der Import nur aus bestimmten Regionen und unter Auflagen zugelassen.
Psychologische Unterstützung möglich
Weiter seien Instrumente für Hauptbiopsien angeschafft worden, «da bei Tierseuchen erfahrungsgemäss regelmässig Engpässen bei spezialisierten Verbrauchsmaterialien auftreten». Der Bund habe Impfdosen eingekauft.
Es gebe zusammen mit beiden Appenzell sowie dem Fürstentum Liechtenstein eine «Tierseuchengruppe», die bei Bedarf aufgeboten werden könne. Aus der «Tierseuchenkasse» könnten zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden.
Die konkrete Unterstützung für betroffene Betriebe sei in der nationalen Tierseuchengesetzgebung verankert, so die Regierung. Dort ist vorgesehen, dass «Tierverluste wegen hochansteckender Seuchen» basierend auf einer Schätzung zu 90 Prozent entschädigt werden. Im Kanton St. Gallen sei auch psychologische Unterstützung betroffener Landwirtinnen und Landwirten vorgesehen.