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Bartgeier-Projekt: Fragile Erfolgsgeschichte

Die Wiederansiedlung des Bartgeiers ist ein Erfolg: In den Alpen brüten wieder über zehn Paare, wie die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Donnerstag mitteilte. Trotzdem ist die Zukunft dieser Vögel in der Schweiz noch unsicher.

Möglich wurde diese erfolgreiche Wiederansiedlung, weil seit 1986 jährlich zwei bis zehn Jungvögel ausgewildert wurden.

Gleichwohl zeigten die Auswertungen des internationalen Bartgeier-Monitorings durch Forscher der Universität Bern und der Vogelwarte Sempach, dass die Population sehr empfindlich reagiere, wenn die Sterblichkeit des Königs unter den Alpenvögel auch nur wenig zunehme.

Derzeit sterben – ausgehend von einer Zahl von 100 Bartgeiern – jährlich vier Individuen. Laut den Forschern könnte aber bereits eine Sterberate von sechs Individuen durch den Bruterfolg nicht mehr ausgeglichen werden.

Dass die Sterberate zunehmen wird, sei leider realistisch; einerseits wegen dem befürchteten zunehmenden Einsatz von Giftködern gegen den Wolf, die sich auch der neugierige Vogel gerne kralle, und andererseits wegen dem zunehmenden Bau von Windkraftwerken, an deren Rotoren viele grosse Vögel umkommen würden.

Um die Wiederansiedlung des Bartgeiers nicht zu gefährden, sei deshalb eine gute Evaluation der Standorte für solche Anlagen unabdingbar, so die Vogelwarte Sempach.

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