
Bin Laden: Der Name belastet

Yeslam Binladin, Financier in Genf, leidet nach den Anschlägen in den USA enorm darunter, dass er der Halbbruder des mutmasslichen Terroristen Osama Bin Laden ist. Er verurteile jegliche Terrorakte.
Der 51-jährige Yeslam Binladin – auf diese Schreibweise legt er grossen Wert – lebt seit 1973 in der Schweiz. Letzten Mai wurde er eingebürgert. Nachdem die Genfer Regierung erst negativ entschieden hatte, wehrte sich der saudiarabische Millionär via Rekurs. Der Grosse Rat hiess diesen gut.
In einem Interview mit der Zeitung «Le Temps» vom Donnerstag erzählt Yeslam Binladin, wie er unter der Verwandtschaft mit Osama Bin Laden zu leiden hat und hatte. Er gibt an, aus einer sehr grossen Familie mit 54 Halbbrüdern und -schwestern zu stammen. Die meisten von ihnen wohnen in Saudi-Arabien.
«Mein Vater hat mit Erfolg während über 30 Jahren eine grosse Baufirma aufgebaut und geführt. Er hat verschiedene Strassen und Gebäude erstellt, darunter auch Spitäler», sagt Yeslam Binladin. Sein Vater, Mohamed Ben Laden, hat seine Söhne zum Studium in die ganze Welt geschickt. So ist Yeslam Binladin erst in den Libanon gegangen, dann nach Schweden und in die USA.
Letzter Kontakt im Jahr 1981
Yeslam Binladin hält mit mehreren seiner Halbbrüder und -schwestern den Kontakt aufrecht. Vor allem pflegt er den Kontakt zu seiner Mutter, seiner Schwester und den zwei Brüdern. «Osama habe ich 1981 zum letzten Mal in Saudi-Arabien gesehen.»
Über die heimlichen Aktivitäten seines Halbbruders Osama befragt, sagte Binladin im Interview: «Ich habe von seinen Aktivitäten aus der Presse erfahren, und ich war sehr erstaunt über die Enthüllungen in den Medien.»
swissinfo und Agenturen

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