Davos mit Spengler-Cup-Schwung

NLA-Leader Davos gelang nach dem zweiten Spengler-Cup-Triumph in Serie die Meisterschafts-Rückkehr mit einem 3:1-Sieg in Kloten.
Herausragender Spieler war der Spengler-Cup-Allstar und Doppeltorschütze Marha. Das 3:1 des Tschechen bereitete mit Christen ein anderer Spengler-Cup-Held des Rekordmeisters vor. Kloten wurde nach elf Spielen ohne Heimniederlage erstmals wieder bezwungen, obschon es in der Schuss-Statistik (28:25) einen «Punktsieg» davontrug.
Doch der aktuelle Nationalgoalie Lars Weibel entschied das Keeper-Duell gegen den Ex-Nationaltorhüter Reto Pavoni eben zu seinen Gunsten. Mit 7561 Zuschauern war der Schluefweg zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauft. Bei beiden Teams fehlten wegen der U20-WM sowie verletzungsbedingt mindestens fünf Spieler.
Ambri-Niederlage trotz zwei Shorthandern
Ambri schoss in Langnau zwei Unterzahl-Tore durch Manuele Celio sowie Petrovicky und machte einen Zweitore-Rückstand zum 3:3 wett. Doch am Ende verloren die Nordtessiner dennoch 3:5.
Balmer sowie Ward mit seinem zweiten Treffer sorgten kurz nach Ambris Aufholjagd im Schlussdrittel innerhalb von knapp drei Minuten für die Entscheidung. Die Emmentaler verzeichneten eine respektalble Effizienz im Abschluss, verdienten sich aber den ersten Sieg seit dem 14. Januar 2001 oder drei sieglosen Spielen gegen die Leventiner dennoch. Schliesslich war Ambri im gegnerischen Slot insgesamt zu harmlos.
Gelungener ZSC-Start ins neue Jahr
Bei den ZSC Lions wird die Hoffnung auf bessere Zeiten immer grösser: Vor der Saisonrekordkulisse vor 10’244 Zuschauern feierte der schwach ins Championat gestartete Meister der beiden letzten Saisons mit dem 3:1 gegen Bern einen gelungenen Start ins neue Jahr und verringerte den Abstand auf den gestrigen Gegner auf einen Punkt.
Mattia Baldi brachte die Lions schon früh in Führung (6.), in der 14. Minute schaffte Derek Armstrong den kurzzeitigen Ausgleich, den Patric Della Rossa 30 Sekunden später aber wieder konterte. Die endgültige Siegsicherung gelang dann Skorermaschine Peter Jaks in der 41. Minute, der ähnlich zuverlässig trifft wie der Topskorer seines Liebling-Fussballklubs AS Roma Gabriel Batistuta in der Vorsaison.
Anschliessend brachte sich Bern mit Undisziplinertheiten um die Chancen zur Wende, sechs ihrer sieben kleinen Strafen kassierten sie im Schlussdrittel. Die Lions hätten das Resultat noch erhöhen können, brachten aber trotz einem Schussverhältnis von 13:4 nichts Konkretes mehr zustande.
Romands brachen Bann
Gottérons Viertlinien-Stürmer Flüeler und Lüssy schossen in Chur im Mitteldrittel einen 2:0-Vorsprung für die Gäste heraus. Am Ende siegten die Romands 2:1. Churs Playout-Teilnahme stand schon vor dem Spiel auf Grund des ZSC-Sieges fest.
Die Bündner verliessen im vierten Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron seit dem Wiederaufstieg das Eis erstmals nicht als Sieger. Dabei überstanden sie im Startdrittel nach einer Spieldauer-Disziplinar-Strafe gegen Meier eine Fünf-Minuten-Unterzahlsituation in Serie zunächst unbeschadet.
Jubilar Fuchs schoss Lugano ins Overtime-Glück
In einem verrückten Spiel in der Resega wurde Lausanne schlecht belohnt. Der Aufsteiger ging dreimal in Führung, musste aber am Schluss die lange Heimreise mit leeren Händen antreten. Régis Fuchs erzielte 37 Sekunden vor Schluss der Verlängerung den 6:5-Siegestreffer für die teilweise überheblichen Luganesi und hatte damit in seinem 600. Nationalliga-Spiel doppelt Grund zum Feiern.
Die 3191 Zuschauer bekamen eine Partie vorgesetzt, die ganz unter dem Motto «Spielen und spielen lassen» stand und bei der es namentlich jene Lugano-Cracks mit der Defensivarbeit nicht so genau nahmen, die beim Spengler Cup gespielt hatten. Maneluk, Dubé und Fuchs standen bei den ersten drei Gegentoren jeweils auf dem Eis, Maneluk gelangen dann aber im Schlussabschnitt immerhin zwei Tore. So auch das 5:5 (54.) drei Minuten nachdem der ehemalige Luganese Trevor Meier einmal mehr die vermeintlichen Kräfteverhältnisse auf den Kopf gestellt hatte. Überragend bei Lugano war wie fast immer in dieser Spielzeit Verteidiger Patrick Sutter mit drei Skorerpunkten.
Zuger rächen Rappi sieben Jahre danach
Der EV Zug liess sich in Rapperswil den vermeintlich sicher geglaubten 11. Sieg im 17. Auswärtsspiel auf naive Weise entreissen. Die Innerschweizer führten nach 40 Minuten und Toren von Di Pietro (2), Müller, Ivankovic und Elik 5:2, kassierten aber im Schlussabschnitt Treffer durch Bütler, Meier und Horak. In der Verlängerung wurde ein vermeintliches Tor von Di Pietro annulliert, für Rapperswil hatte Giger den Matchpuck auf dem Stock.
Dass Rapperswil trotz einem Rückstand von sieben Punkten auf den Trennstrich noch leise auf die Playoffs hoffen darf, hat es aber ohnehin Zugern zu «verdanken». Die Torschützen Daniel Giger (zum 1:3), Daniel Meier (4:5) und Jakub Horak (5:5) stammen ebenso aus der EVZ-Juniorenabteilung wie Livio Fazio, der gestern zwei Assists gab.
Meier, Horak und Coach Colin Muller erlebten gestern ein «Déjà vu» der besonderen Art. Sie waren 1994 schon einmal Zeugen eines unglaublichen Spiels im Lido geworden. Damals lagen sie im EVZ-Dress am Obersee in der letzten Minute noch 3:6 zurück, aber dank Toren von Daniel Meier (59:29), Misko Antisin (59:41) und Dan Quinn (59:59) noch das sensationellste Comeback in der Geschichte des Schweizer Eishockeys.
swissinfo und Agenturen

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