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Demonstration in Bern gegen “israelische Aggression”

Die Mauer, Symbol für Schutz oder Schande - je nach Standpunkt - stand im Mittelpunkt. Keystone

Rund 1000 Personen protestierten am Samstagnachmittag in Bern gegen das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Streifen.

Die von pro-palästinensischen Organisationen, Nichtegierungsorganisationen, linken Parteien und kirchlichen Kreisen organisierte Kundgebung verlief friedlich.

Die von reformierten Kirchen, pro palästinensischen und Hilfsorganisationen sowie linken Parteien aufgerufene nationale Demonstration verlief friedlich.

Ein “sofortiges Ende der militärischen Aggression Israels” sowie politische und wirtschaftliche Sanktionen der Schweiz und die Beendigung der militärischen Zusammenarbeit verlangten die rund 1000 Männer und Frauen an der Kundgebung.

Diese war von den reformierten Kirchen Bern, Jura und Solothurn sowie der Gesellschaft Schweiz-Palästina, dem Grünen Bündnis und der GSOA organisiert worden.

Mit der militärischen Offensive gegen die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen setze Israel auf die Karte der Gewalt und verletze humanitäres Völkerrecht, hiess es in einem Demonstrationsaufruf.

Der durch das israelische Militär vollständig abgeriegelte Gazastreifen komme einem Freiluftgefängnis gleich. Die gezielten Angriffe und die Zerstörung der Infrastruktur, der Wirtschaft und der palästinensischen Verwaltung hätten gravierende Folgen für die lokale Bevölkerung, hiess es in einem Flugblatt.

Die Demonstrierenden forderten das sofortige Ende der militärischen Angriffe Israels sowie eine Verurteilung der Offensive durch den Bundesrat.

Botschaft abgeriegelt

Unter anderen sprach der grüne Zürcher Nationalrat und Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina, Daniel Vischer, vor der hermetisch abgeriegelten israelischen Botschaft.

Er sagte, Israel könne diese Aggression und Besatzungspolitik nur betreiben, weil die internationale Gemeinschaft anerkanntes Völkerrecht nicht durchsetzen wolle.

Mit der Demonstration wurde auch daran erinnert, dass am 9. Juli 2004 der internationale Gerichtshof in Den Haag den Mauerbau in der Westbank für völkerrechtswidrig erklärt hatte.

Die Demonstration führte im Berner Kirchenfeldquartier zu vorübergehenden kleinen Verkehrsbehinderungen.

swissinfo und Agenturen

Das internationale Völkerrecht beinhaltet Regeln, welche die Auswirkungen bewaffneter Konflikte aus humanitären Gründen zu begrenzen versuchen.

Es stützt sich hauptsächlich auf die Genfer Konventionen von 1949, die den Schutz von verwundeten, kranken oder gefangenen Soldaten oder Zivilisten vorschreiben, und auf die Haager Konventionen, die das Führen von Kriegen regeln.

Das in der Schweiz ansässige Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist Hüter und Förderer des internationalen Völkerrechts.

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