Doppel-Olympiasieger Simon Ammann befliegt Neuland

Simon Amman will auch nach Salt Lake City weit fliegen. Keystone

Simon Ammann, Sylvain Freiholz und Andreas Küttel haben bei den Skiflug-WM am Wochenende ein gemeinsames Ziel: den ersten 200-m-Flug.

Zweieinhalb Wochen nach den Olympischen Spielen steht für die Skispringer der letzte Höhepunkt der Saison an: Die 17. Skiflug-WM der Geschichte, die im Zwei-Jahre-Turnus durchgeführt werden.

Die Schweiz hat mit Walter Steiner (1972 und 1977) bisher zweimal den Weltmeister gestellt. Diesmal lautet die offizielle Zielsetzung der Schweizer wie für die Olympischen Spiele Top-Ten-Plätze.

Neuland für Gold-Simi

Der 20-jährige Doppel-Olympiasieger Simon Ammann ist noch nie über den Tisch einer Flugschanze gefahren. “Ich muss in erster Linie Erfahrung sammeln”, sagte Ammann, der glaubt, dass es “lustig wird.”

Der 1,72 m grosse und 55 kg schwere Dominator der Winterspiele bringt alle Voraussetzungen für einen guten Skiflieger mit. Ammann verfügt nicht nur über einen guten Absprung, sondern auch über hervorragende Flugeigenschaften.

Trotz des nacholympischen Rummels befindet er sich immer noch in sehr guter Form; das hat er mit dem 6. Rang im Weltcup in Lahti bewiesen. “Wenn die Form stimmt, ist es genial”, sagt der Toggenburger, der ganz gerne der erste Schweizer wäre, dem ein 200-m-Flug gelingt. Die Bestleistung hält Sylvain Freiholz, der am 18. März 1999 in Planica (Sln) im ersten Training 196 m weit flog.

Weltweit sind bis jetzt 63 Springer aus 11 Ländern über 200 m geflogen. Im Ganzen wurden 230 Flüge über 200 m registriert, davon lediglich 14 in Harrachov, weil sich dort nur die viertgrösste Flugschanze nach Planica, Oberstdorf und Bad Mitterndorf befindet.

Seit dem letzten Jahr steht der Rekord bei 212,5 m, aufgestellt im Weltcup durch den Finnen Risto Jussilainen. Mit 212 m steht Adam Malysz zu Buch, der beide Weltcup-Prüfungen gewonnen hatte. Kaum gefährdet ist der “Weltrekord” von Andreas Goldberger (Ö), der am 18. März 2000 in Planica bei 225 m aufsetzte.

Schmitt und Hannawald stark

Malysz, der Weltcupleader aus Polen, gehört neben Titelverteidiger Sven Hannawald und Lahti-Sieger Martin Schmitt zu den Topfavoriten. Die beiden Deutschen, haben in den letzten vier Jahren den Skiflug-Weltcup dominiert.

swissinfo und Kurt Henauer, Harrachov (Si)