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Erfolgreiche Höhen-Forschung auf 7546 Meter

Die erste Alpinisten-Gruppe beim Verlassen des Basislagers auf 6300 Meter Höhe. Keystone

Die wichtigste Schweizer Forschungsexpedition der letzten Jahre ist am Sonntag aus China zurückgekehrt.

Rund 70 Mediziner und Alpinisten erforschten auf dem Muztagh-Ata Höhenkrankheiten bis auf die Höhe von 7546 Meter über Meer.

Expeditionsleiter Urs Hefti, der in Aarau als Chirurg arbeitet, bezeichnet die Expedition gegenüber swissinfo als «sehr erfolgreich». Er betreute mit seiner Gruppe einerseits 48 Menschen, die den Gipfel erreichen wollten, und andererseits «konnten wir alle geplanten Forschungs-Projekte durchführen». Eine Fortsetzung der Expedition sei nicht ausgeschlossen.

Hefti weiter: «Wir hatten vier Haupt-Projekte. Eines bezog sich auf das Hirn und wie es arbeitet, ein anderes hatte die Lunge zum Thema, wieder ein anderes kümmerte sich um die Augen, und weiter nahmen wir ab 7000 Meter Höhe Blutproben.»

Resultate sind frühestens in einem Jahr zu erwarten. Die Forscher gehen aber bereits jetzt von erfolgsversprechenden Daten aus.

Zwei Drittel der Probanden auf Gipfel

Von den rund 70 Alpinisten und Höhenmedizinern erreichten 48 den Gipfel des 7546 Meter hohen Muztagh-Ata in Westchina.

Die Bergsteiger hissten auf dem Gipfel eine Flagge der Vereinten Nationen (UNO). Diese war der Expedition vom UNO-Sonderbeauftragten für Sport, alt Bundesrat Adolf Ogi, aus Anlass des «UNO-Jahr des Sports» mitgegeben worden.

Ein Drittel der 36 Probanden und Probandinnen kehrten bereits vorher um – die meisten wegen Erschöpfung.

Gute Bedingungen

«Wir waren glücklich über die Wetterbedingungen», sagt Expeditionsleiter Hefti. «Es gab anfangs eine Menge Schnee, so konnten wir auch Skifahren.»

Weiter meinte Hefti, dass es nachts zwar kalt gewesen sei, «aber nicht zu kalt.» Im höher gelegenen Lager war es unter Minus 20 Grad, und im Basislager waren es ungefähr 0 Grad.

Keine ernsthaften Erkrankungen

Zwar litten fast alle Teilnehmenden einmal an Durchfall. Die meisten hätten zudem deutlich abgenommen und seien sehr erschöpft. Ernsthaft sei aber niemand erkrankt. Ein Träger musste jedoch wegen Verdachts auf ein Hirnödem ausgeflogen werden.

Bereits am Donnerstag war eine erste Gruppe mit Probanden von Islamabad (Pakistan) am Zürcher Flughafen gelandet. Am Sonntagnachmittag kehrte dann die Expeditionsleitung mit der zweiten Probandengruppe in die Schweiz zurück.

Zu der Expedition waren am 12. Juni gegen 70 Alpinisten und Höhenmediziner von der Schweiz aus nach China gestartet. Die 36 Alpinisten und Alpinistinnen nahmen als Probanden teil. Zusammen mit einheimischen Trägern und Helfern standen rund 100 Personen vor Ort im Einsatz.

swissinfo und Agenturen

Die Gipfelhöhe des Muztagh-Ata beträgt 7546 Meter.
Er befindet sich in der Region von Kunlun Shan, Xinjiang, in China, 24 km von Tadschikistan entfernt.
Man erreicht ihn über die Karakoma-Route, welche China und Pakistan verbindet.

Die Expedition wurde von den Ärzten Urs Hefti aus Aarau und Tobias Merz aus Bern geleitet.

Die Logistik stand unter der Verantwortung des Berner Bergführers Kari Kobler.

Das Trio hat bereits im Frühling 2001 an einer ähnlichen wissenschaftlichen Expedition im Himalaya teilgenommen.

Dabei ging es um die Erkundung des Shisha Pangma in Tibet.

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