
Este Jaan Kirsipuu gewinnt Massensprint von Strassburg

In der 6. Etappe der Tour de France vom Freitag (13.07.) sind wieder die Sprinter zum Zug gekommen. Nach 211 Kilometern meisterte in Strassburg der Este Jaan Kirsipuu den Hauptharst, dem auch die Schweizer Daniel Schnider (87.), Sven Montgomery (107.) und Rubens Bertogliati (109.) angehörten.
Eigentlich fürchtet sich der am Dienstag 32-jährig werdende Kirsipuu vor den grosssen Massensprints. Die Keilereien auf den Zielgeraden sind ihm zuwider.
Aber nachdem er es zu Beginn der Tour verpasste hatte, als bester Sprinter des Prologs die Gesamtführung zu erringen, nahm der Balte all seinen Mut zusammen, spielte seine Grundschnelligkeit aus und schlug neben dem Zweiten Damien Nazon (Fr) so reputierte Fahrer wie Jan Svorada (Tsch) und Erik Zabel (De).
O’Grady immer noch Leader
Als Fünfter verteidigte der Australier Stuart O’Grady das Leadertrikot zum dritten Mal erfolgreich. Er führt unverändert eine knappe halbe Minute vor seinen Teamgefährten Jens Voigt (De) und Bobby Julich (USA).
Kirsipuu hatte schon vor zwei Jahren in Challans eine Etappe der Tour de France gewonnen und hernach sechs Tage das Mailot jaune getragen. In der diesjährigen Tour näherte er sich dank Zeitgutschriten in den Bonifikations-Sprints unterwegs in der 2. Etappe bis auf eine Sekunde an den damaligen Leader Christophe Moreau (Fr).
11. Saisonsieg für Kirsipuu
Nun jedoch hat Kirsipuu das Soll seiner der 2. Division angehörenden französischen Sportgruppe (AG2R) doch noch erfüllt. Insgesamt errang er in Strassburg den 11. Saisonsieg. In seiner bald 10-jährigen Karriere hat Kirsipuu mittlerweile schon 83 Rennen gewonnen, meistens im Spurt kleinerer Fluchtgruppen in kleineren Rundfahrten.
In dieser Zeitspanne hat er 6 kg an Muskelmasse zugelegt. Bis zum Gewinn der Etappe von Challans 1999 war Kirsipuu nachgesagt worden, dass er in mehr als 200 Kilomenter langen Rennen nicht bestehen könne.
Entlang der Schweizer Grenze
Am Samstag (14.07.) wartet zwischen Strassburg und Colmar die bislang schwerste Etappe auf die Fahrer. Auf dem 163 Kilomenter langen Parcours sind in den Vogesen zwei Pässe der 2. Kategorie und drei Bergpreise der 3. Kategorie zu bewältigen. Am Quatorze Juillet, dem Nationalfeiertag der Franzosen, ist ein Grossaufmarsch von Zuschauern aus Deutschland zu erwarten.
Am Sonntag führt der Tagesabschnitt entlang der deutschen und Schweizer Grenze von Colmar nach Pontarlier. Insgesamt 8 der 21 Mannschaften übernachten hernach in der Schweiz.
swissinfo und Daniel Good (sda)

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