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Federer auf dem Weg zum Poker am US Open

Roger Federer im Halbfinal in Flushing Meadows, New York. Keystone

Mit dem 7:5, 6:1, 7:5-Sieg im Halbfinal gegen Nikolai Dawydenko hat der Schweizer Tennisstar die Chance, den vierten US-Open-Titel in Folge und sein 12. Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.

Im Final wird Federer am Sonntag auf den Serben Novak Djokovic treffen, der zuvor den Spanier David Ferrer geschlagen hat.

Federer hat damit nach Andy Roddick auch das zweite grosse Kaliber ohne Satzverlust abgewiesen, aber erneut musste er in der Startphase hart kämpfen. Die Umstellung von den letzten drei Partien gegen extrem starke Aufschläger zu vermehrtem Grundlinientennis erforderte ein wenig Akklimatisationszeit.

Dawydenko hatte einen Ball zum Doppelbreak zum 4:1, ehe Federer die Kadenz erhöhen konnte. Probleme hatte er dann noch, als er bei 5:3 einen Satzball nicht nutzen konnte und in die Verlängerung musste. Den Satzgewinn zum 7:5 erleichterte ihm Dawydenko mit drei leichten Fehlern.

Umkämpft war auch noch der dritte Satz, der vom Verlauf her leichte Ähnlichkeiten mit Frauentennis hatte. Der Russe führte dreimal mit Breaks, die Federer aber sofort wieder zunichte machte. Bei 4:5 hatte Dawydenko sogar zwei Satzbälle, die beide um Zentimeter an der Linie vorbeischrammten.

“Ich hatte etwas Glück”

Kurz darauf verwertete Federer nach 141 Minuten den ersten Matchball. “Es war sehr hart in der Schlussphase, weil er sehr gut gespielt hat. Ich hatte etwas Glück, in drei Sätzen gewonnen zu haben”, so Federer beim Interview am Platzrand.

Am Sonntag (ab etwa 22.30 Uhr) könnte Federer nun der erste Spieler seit William Tilden vor 84 Jahren werden, der vier US Open in Serie gewinnt. Dazu muss er in seinem 16. Major-Final, in den er mit einer Bilanz von 13:2 steigt, noch Novak Djokovic schlagen.

2,4 Millionen Dollar

Gegen den 20-jährigen Finaldebütanten aus Serbien führt er im Head-to-Head 4:1, allerdings unterlag er zuletzt im Montreal-Final im Tiebreak des Entscheidungssatzes, nachdem er den ersten Durchgang trotz sechs Satzbällen nicht gewinnen konnte.

Angenehmes Nebenprodukt eines 12. Grand-Slam-Titels, womit er in der Ewigen Rangliste auf Platz 2 zu Roy Emerson aufschliessen würde, wäre der grösste Zahltag seiner Karriere. Inklusive des Bonus für den Gewinner der US-Open-Series würde er 2,4 Millionen Dollar erhalten.

swissinfo und Agenturen

Roger Federer (*1981) hat bisher 50 ATP-Turniere gewonnen, davon 11, die zum Grand Slam zählen (Australian Open 2004, 2006 und 2007, Wimbledon 2003, 2004, 2005, 2006 und 2007 sowie das US Open 2004, 2005 und 2006).

Federer führt seit Februar 2004 ununterbrochen die Weltrangliste der Tennisspieler an.

Er ist Schweizer Sportler des Jahres 2003, 2004 und 2006.

Seit April 2006 ist er zudem Botschafter des Kinderhilfswerks Unicef.

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