
Härtetest für EURO 2008

Die österreichisch-schweizerische Kandidatur zur Austragung der Fussball-Europameisterschaft 2008 geht in die entscheidende Phase. Hauptsponsor ist die CS.
Die Initianten gaben dem 120-Millionen-Franken Projekt an einer Medienkonferenz am Dienstag in Zürich gute Chancen. Beim Gemeinschaftsprojekt der beiden Alpenländer gehe es nun Schlag auf Schlag, sagte der Schweizer Projektleiter Thomas Helbling.
Ende April muss sich die österreichisch-schweizerische Kandidatur bei einer offiziellen Präsentation erstmals vor der Jury des Europäischen Fussballbundes UEFA gegen die sechs Mitbewerber behaupten. Letzter Termin zur Abgabe des Dossiers ist Ende Mai. «Das ist der Härtetest», sagte Helbling. Die Auflagen der UEFA füllten einen Ordner mit über 400 Seiten. Der definitive Entscheid fällt Mitte Dezember.
Die Chancen, dass die Schweiz und Österreich gemeinsam den weltweit drittgrössten Sportanlass austragen werden, beurteilten die Verantwortlichen als intakt. «Wir liegen zwar nicht an der Spitze, haben aber eine gute Position im Bewerberfeld», sagte Helbling. Vor allem in den Bereichen Medien und Sicherheit gelte es noch einige harte Nüsse zu knacken, wenn die Eingabe vor der Jury bestehen solle.
Grosszügiges Österreich
«Für die Schweiz ist das Projekt auch ein Tatbeweis der angestrebten Öffnung gegen Aussen», sagte Helbling. Erst vergangene Woche hatte der Bundesrat dem Projekt seine Unterstützung mit einem Betrag von 3,5 Mio. Franken zugesichert.
In Österreich steuert der Staat mit über 60 Mio. Franken einen wesentlich grösseren Betrag bei. «Nach zwei gescheiteren Kandidaturen ist die Schweiz unser Wunschpartner», sagte der österreichische Projektverantwortliche Wolfgang Gramann.
Begeisterung wecken
EURO 2008 soll den beiden Veranstalterländern eine Plattform zur Imagewerbung bieten und den Fussball in den beiden Ländern stärken. Ziel sei es auch, zwei starke Nationalmannschaften aufzubauen.
Mit dem Slogan «Top-Fussball zum Greifen nah» soll die Begeisterung der Fussballfans zwischen Genf und Wien geweckt werden. Mit hervorragenden Stadien in acht Städten seien die Voraussetzungen für ein Fussballfest gegeben. Gebaut sind allerdings erst die Stadien in Basel und Wien. Die übrigen sechs sind noch in Projektierung oder im Bau.
CS Hauptsponsor
Im Bereich Sponsoring hat der Hauptsponsor Credit Suisse (CS) inzwischen drei Co-Sponsoren und vier Medienpartner gefunden. Die Suche sei nicht ganz einfach gewesen, sagte CS-Sponsoring-Chef Urs Wyss.
Co-Sponsoren sind die ebenfalls zur Credit Suisse Group gehörenden Winterthur-Versicherungen sowie Shell und T-Online. Medienpartner sind der ORF, die «Kronen Zeitung», die SRG und Ringier. Die Kosten der Kandidatur von 5 Mio. Franken trägt zu zwei Dritteln die CS.
Sieben Kandidaturen
Die österreichisch-schweizerische Kandidatur muss sich gegen folgende sechs Mitbewerber behaupten: Kroatien und Bosnien-Herzegowina, Griechenland und Türkei, Ungarn, Nordeuropa 2008 (Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, Island, Färöer-Inseln), Russland, Schottland und Irland.
swissinfo und Agenturen

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