Rotes Kreuz entlastet Flughafen-Polizei

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) übernimmt ab Juli die soziale und juristische Beratung von Ausländerinnen und Ausländern ohne Einreisebewilligung im Transitbereich des Flughafens Zürich. Damit entlastet sie die Polizei.
Das SRK übernimmt die Sozial- und Rechtsberatung im Ausländer- und Asylbereich als Mandat vom Kanton Zürich, der laut Bundesrecht dafür zuständig ist. Für die Übernahme zahlt der Kanton Zürich der Organisation nun jährlich 200’000 Franken. Der Regierungsrat hat das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) in einem Brief aufgefordert, sich an den Kosten zu beteiligen.
Vier bis fünf Mitarbeitende und nach Bedarf eingesetzte Dolmetscher kümmern sich künftig halbtags um Asylsuchende und Passagiere ohne gültige Einreisepapiere im Transitbereich des Flughafens, sagte SRK-Geschäftsführer Thomas Peter. In den letzten beiden Jahren verzeichnete die Flughafenpolizei jeweils gegen 2’000 dieser so genannten «inadmissible passengers» (INADS).
Die effektive Zahl sei aber höher, sagte Bernhard Herren, Chef der Flughafenpolizei. Private Firmen versuchen im Auftrag der Fluggesellschaften, solche Passagiere schon vorher zu erfassen. Allein bei der Swissair seien letztes Jahr über 1’300 Personen aufgegriffen worden.
Zur Rückkehr motivieren
Für solche Menschen stehe die seelische Betreuung im Vordergrund, sagte Peter. Die Betroffenen sollen aber auch motiviert werden, freiwillig in ihr Herkunftsland zurückzureisen.
Zweite wichtige Aufgabe ist die Information über Verfahren und Rechtsmittel sowie die Abklärungen der Chance eines Asylgesuchs. Bei Bedarf wird der Kontakt zu Rechtsvertretern hergestellt. Daneben bieten die Berater medizinische Hilfe an und versorgen die Menschen mit Kleidern, Büchern, Spielzeug und Hygieneartikel.
Entlastung für die Flughafenpolizei
Das SRK betreut schon zwei Mandate für den Kanton: Bereits seit 1. März 2000 hat die Organisation die Rückkehrberatung und Rückkehrhilfe für Personen aus dem Asylbereich und per 1. Januar 2001 die Rechts- und Rückkehrberatung im Flughafengefängnis übernommen. Die Arbeit des SRK entlaste auch die Flughafenpolizei, sagte Polizeichef Herren. Bis jetzt habe man zum Teil auch Betreuungsaufgaben wahrnehmen müssen.
swissinfo und Agenturen

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