
Rudolph Giuliani in Zürich

Der New Yorker Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani rechtfertigte in Zürich den Kampf gegen den Terror. Verteidigungs-Minister Samuel Schmid plädierte für Zurückhaltung.
Der 11. September habe ihm klar gemacht, dass es notwendig sei, für Grundprinzipien wie politische und wirtschaftliche Freiheit sowie religiöse Toleranz einzustehen, sagte Rudolph Giuliani in Zürich vor rund 1200 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Giulianis Auftritt erfolgte im Rahmen des «Thought Leader Programme» der Credit Suisse und der Winterthur Versicherung.
«Wenn wir sicherer leben wollen, müssen wir mit allen Mitteln gegen die Terroristen vorgehen», gab sich Giuliani überzeugt. Wie US-Präsident George W. Bush zu Recht erklärt habe, sei der Kampf gegen den Terrorismus nicht vorübergehend, sondern werde Jahre beanspruchen. Und: Eine mögliche Ausweitung auf den Irak würde keine Überraschung darstellen, habe doch US-Präsident Bush von Anfang an klar gemacht, dass der Kampf weder zeitlich noch geographisch beschränkt sei.
Totale Sicherheit als Utopie
Verteidigungs-Minister Samuel Schmid versicherte Giuliani in seiner ebenfalls an der Zürcher Veranstaltung gehaltenen Rede die vorbehaltlose Kooperation der Schweiz bei der Suche nach Terroristen. Die Verantwortlichen der Terrorangriffe vom 11. September müssten bestraft werden, sagte Schmid.
Er wies ferner auf die generelle Verwundbarkeit moderner Gesellschaften hin. Insbesondere sagte er, dass «es in einer offenen Gemeinschaft keine totale Sicherheit gibt». Es gelte deshalb sorgfältig abzuwägen zwischen den Erfordernissen für die grösstmögliche Sicherheit und den zivilen Rechten der einzelnen Bürger.
Integration statt Konfrontation
Der Verteidigungs-Minister sprach sich für eine Politik der Zurückhaltung und Integration aus und warnte vor einer verschärften Konfrontation zwischen den Kulturen: «Der Pfad zu einer sichereren Welt führt nicht über heftigere Konfrontation und neue Trennlinien, sondern über eine Strategie des Einbezugs.»
swissinfo und Agenturen

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