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Schüler gegen den Krieg

Wie hier in Bern demonstrierten in der ganzen Schweiz Schülerinnen und Schüler. swissinfo.ch

In zahlreichen Schweizer Städten demonstrierten Tausende von Schülerinnen und Schülern gegen den Irak-Krieg.

Der Protest richtete sich gegen den Krieg der USA und war – wie betont wurde – nicht eine Sympathiekundgebung für Saddam Hussein.

In Bern fand die grösste Kundgebung statt. Rund 10’000 Schülerinnen und Schüler besammelten sich im Stadtzentrum bei der Heiliggeistkirche. Die jungen Leute kamen aus Stadtberner Schulhäusern und aus der Agglomeration. Nachher bewegte sich der Demonstrationszug zur amerikanischen Botschaft.

Die Schülerinnen und Schüler demonstrierten gegen die Militäraktion der USA und forderten einen Stopp der Kampfhandlungen. Sie seien überhaupt nicht für das Regime von Saddam Hussein, sagte eine Schülerin.

Ihre Sorge gelte dem irakischen Volk, das nach früheren Kriegen und dem jahrelangen Embargo nun erneut unter einem Krieg zu leiden habe. Die Haltung der USA und Grossbritanniens sei unglaubwürdig, schliesslich hätten die USA wie auch andere Staaten Saddam Hussein lange Zeit unterstützt, betonten die jungen Demonstranten.

Erfahrung fürs Leben

“Die Lage im Irak war natürlich ein Thema bei uns im Unterricht”, sagte der Lehrer Daniel Rindlisbacher aus Bern, der mit seiner Schulklasse an der Antikriegs-Demonstration teilnahm, gegenüber swissinfo.

Auch viele seiner Kolleginnen und Kollegen hätten das Thema behandelt. “Das beschäftigt meine Klasse, und die Demo hier ist Teil des Unterrichtes, eine Erfahrung fürs Leben”, sagte Rindlisbacher.

SMS und Handys

Die Schülerdemonstrationen wurden von einem gesamtschweizerischen Bündnis gegen den Krieg organisiert. Wobei die Kundgebungen schnell organisiert werden mussten.

“Wir wollten unmittelbar am Morgen nach dem Kriegsbeginn da sein”, hiess es bei den Organisatoren. Die Jungen hätten sich vor allem via Handy und SMS informiert und organisiert.

Demonstrationen in der ganzen Schweiz

Auch in Genf zogen rund 5000 Jugendliche durch die Stadt. In Basel protestierten ebenfalls Tausende von Schülerinnen und Schülern gegen den Irak-Krieg. Die Basler Schüler trafen sich auf dem Barfüsserplatz im Stadtzentrum.

“Stoppt den Krieg” skandierten die einen, andere sangen Friedenslieder. “Kein Krieg für Öl” oder “Man kann den Terror nicht mit Krieg bekämpfen”, hiess es auf den Transparenten. Pfiffe gab es, als eine Flagge der USA verbrannt wurde.

Auch auf dem Zürcher Paradeplatz demonstrierten 5000 Schülerinnen und Schüler gegen den Krieg. Ebenfalls beteiligt war das Zürcher Schauspielhaus, das auf dem Paradeplatz eine kleine Produktion aufführte.

Auf einem Flugblatt wurden ein sofortiger Stopp des Kriegs und der Rückzug der amerikanischen und britischen Truppen gefordert. Zudem wurde ein Stopp der Rüstungszusammenarbeit der Schweiz mit den kriegsführenden Ländern und die Aufhebung sämtlicher militärischer Überflugsrechte an die kriegsführenden
Länder gefordert.

Weitere Demos und Mahnwachen wurden aus St. Gallen, Frauenfeld, Luzern, Brig, Winterthur und zahlreichen andern Ortschaften der Schweiz gemeldet.

swissinfo, Urs Maurer und Agenturen

In der ganzen Schweiz demonstrierten gegen 40’000 Schülerinnen und Schüler.

Die Demonstrationen verliefen friedlich

Die grösste Demo, mit über 10’000 Personen, fand in Bern statt.

Weitere Demonstrationen in Zürich, Winterthur, Luzern, Basel Neuenburg, Thun, Lausanne, Genf, Brig, Burgdorf, Langenthal, Biel im Tessin und andern Orten der Schweiz.

Insgesamt wurden aus 28 Städten Schülerdemos gemeldet.

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