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Schweizer Tennisspieler im Davis Cup abgestiegen

Kämpfte in Prag unglücklich: Stanislas Wawrinka gewann keine seiner beiden Partien. Keystone

Da konnte auch ein Roger Federer nicht mehr helfen: Das Schweizer Tennisteam steigt im Davis Cup nach der 2:3-Niederlage gegen Tschechien in die Europazone ab.

Zwar gewann die Nummer 1 der Welt seine beiden Einzel, aber die Niederlage im Doppel war entscheidend, weil Stanislas Wawrinka seine beiden Partien verlor.

13 Jahre gehörte die Schweiz im Herrentennis zu den besten 16 Ländern der Welt, nämlich zur Davis-Cup-Weltgruppe.

Jetzt ist diese Zeit vorbei: Das Team mit Roger Federer, Stanislas Wawrinka und Yves Allegro hat die Barrage gegen Tschechien um den Abstieg in die Europazone verloren.

Nicht von Verletzung profitiert

Die Platzherren Radek Stepanek und Tomas Berdych siegten in Prag gegen die Schweizer 3:2, dies vor allem dank des Gewinns des samstäglichen Doppels.

Im entscheidenden letzten Einzel vom Sonntag musste sich Wawrinka gegen Radek Stepanek mit 7:6, 6:3 und 7:6 geschlagen geben. Die Niederlage dürfte den Romand umso mehr schmerzen, als sich sein Widersacher im letzten Satz wegen einer Verletzung am linken Oberschenkel behandeln lassen musste.

Matchball vergeben

Im Doppel vom Samstag vergaben Federer und Yves Allegro den Matchball, als sie nach einer 2:0-Satzführung erst den Tritt und danach die Partie verloren: 6:3, 7:5, 6:7, 4:6 und 4:6 lautete das Verdikt, das die Weichen für den Schweizer Abstieg stellte.

Am Sonntag keimte für die Fans in Rot/Weiss wieder Hoffnung auf, als Federer die Schweiz zurück ins Spiel brachte: Der beste Tennispieler der Welt gewann gegen Tomas Berdych und glich zum 2:2-Ausgleich vor dem entscheidenden letzten Einzel aus.

Dabei musste sich Federer aber mehr anstrengen als erwartet, entschied er die ersten beiden Sätze erst im Tiebreak. 7:6, 7:6 und 6:3 hiess es am Ende der Partie.

Niederlagen-Serie fortgesetzt

Zuvor waren die Schweiz und Tschechien siebenmal aufeinander getroffen. Fünfmal gewannen die Tschechen. Das letzte Kräftemessen hatte 1998 in Zürich stattgefunden. Die Schweiz gewann damals mit Marc Rosset, Ivo Heuberger und Lorenzo Manta mit 3:2.

Der Davis Cup gilt mit seiner Formel (Team, freie Wahl des Belags, Best of Five) als “Gleichmacher” im Tennis. Es gewinnen nicht immer die spielerisch Besseren, sondern die Kämpfer mit Herz, Ausdauer und Leidenschaft. Dabei spielt das Publikum eine grosse Rolle.

swissinfo, Renat Künzi

Der Davis Cup ist ein internationaler Tennis-Wettbewerb von Nationalteams. Es werden jeweils fünf Matches während drei Tagen gespielt (vier Einzel und ein Doppel).

Heute nehmen über 130 Länder teil, doch nur 16 Teams gehören zur Spitze, Weltgruppe genannt. Die Schweiz gehört der Gruppe seit 1995 an.

Die acht Teams, die bei den ersten Begegnungen in der Weltgruppe verloren haben, müssen anschliessend gegen eines der besten Teams der verschiedenen Weltzonen antreten.

Die Barrage Tschechien-Schweiz war dabei eine Ausnahme: Hier trafen zwei Teams aus der Weltgruppe aufeinander, welche beide die erste Serie verloren hatten.

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