Tiger und Füchse in der Luft

Die Armee sorgt jetzt auch für die Sicherheit in Schweizer Flugzeugen. Als "Tigers" und "Foxes" helfen sie der Polizei und dem Grenzwachtkorps.
Für die Sicherheit in Schweizer Flugzeugen sind neu auch Armeeangehörige zuständig. 80 Mitglieder des Festungswachtkorps (FWK) stehen in diesem Jahr als so genannte «Tigers» und «Foxes» im Einsatz für die Flugsicherheit. Dies bestätigt FWK-Sprecher Daniel Reist.
1969 wurde auf dem Flughafen Zürich eine Maschine der israelischen El Al unter Beschuss genommen. Ein Jahr später folgte die Entführung einer Swissair DC-8 nach Zerka/Jordanien, wo die Maschine gesprengt wurde. Sie war eine von weltweit fast 90 Flugzeugentführungen im Jahre 1970.
Um die Sicherheit an Bord der Flugzeuge zu erhöhen, werden seither «zivile» Flugbegleiter eingesetzt. Zunächst waren es Kantonspolizisten und Angehörige des Grenzwachtkorps. Seit dieser Woche werden diese erstmals von Angehörigen des Festungswachtkorps unterstützt. Koordiniert werden die Einsätze vom Bundes-Sicherheitsdienst und dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL).
Einsätze bleiben geheim
Seit Anfang Jahr sind die ersten Armeeangehörigen bei der Zürcher Kantonspolizei auf ihre Aufgabe vorbereitet worden. Jetzt sind die ersten im Einsatz. Auf welchen Flügen dies geschieht, wird nicht bekannt gegeben. «Sie mischen sich wie ganz gewöhnliche Menschen unter die Passagiere», erläutert Reist den Einsatz.
Bezeichnet werden diese Flugbegleiter als «Tiger». Sie sind mit einer Pistole mit Spezialmunition ausgerüstet. Dies, so Reist, sei notwendig, damit es im Fall eines Waffeneinsatzes nicht zu einer noch schlimmeren Katastrophe komme. So solle insbesondere verhindert werden, dass die Flugzeughülle durchlöchert werde.
Über die weitere Ausrüstung will Reist nichts bekannt geben. Auch die Gesamtzahl der «Tiger» bleibt geheim. Das FWK hat insgesamt 63 Sicherheitsspezialisten dafür abdelegiert. Sie stehen jeweils für zwei Monate im Einsatz. In erster Linie soll es darum gehen, die mit Sicherheitsaufgaben an der Expo.02 stark beanspruchten kantonalen Polizeikorps zu entlasten.
Neben den «Tigers» kommen aber auch so genannte «Foxes», Füchse, zum Einsatz. Diese werden auf ausländischen Flughäfen stationiert und jeweils einen Monat lang die Sicherheitsmassnahmen am Boden und bei den Swissair- oder Crossair-Vertretungen beispielsweise in Problemländern überprüfen.
Spezialausbildung
Das FWK hat dafür 17 Spezialisten abkommandiert. Sie werden ab Anfang Februar je etwa sechs Einsätze absolvieren. Für diese Aufgaben erhalten die FWK-Angehörigen eine luftfahrtspezifische Ausbildung.
Swissinfo und Eduard Mader/AP

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