WWF-Chefin definitiv entlassen

Der Krach beim WWF Schweiz ist beigelegt: Geschäftsleiterin Carol Franklin muss gehen. Mit ihr aber auch die Stiftungspräsidentin.
Der WWF-Stiftungsrat hatte Carol Franklin im Oktober gekündigt. Nach Opposition seitens der Belegschaft wurde der Fall neu geprüft. Nun hat sich gemäss offizieller Mitteilung ein dreiköpfiger Ausschuss unter Leitung von WWF Schweiz-Gründer Hans Hüssy einstimmig gegen die Geschäftsleiterin ausgesprochen. Der 72-jährige Hüssy war nach dem offenen Streit zwischen Stiftungsrat und Geschäftsleitung als Vermittler eingesetzt worden.
Wie Mediensprecherin Béatrice Lombard auf Anfrage sagte, sei das Vertrauensverhältnis zwischen Franklin und Stiftungsrat derart zerrüttet, dass es nicht möglich gewesen sei, die ausgesprochene Kündigung rückgängig zu machen.
Fachliche Gründe für die Kündigung lagen laut Lombard keine vor.
Ein Angebot des WWF International für eine andere Tätigkeit beim WWF habe Franklin abgelehnt. Um klare Verhältnisse zu schaffen, werde auch Stiftungspräsidentin Brigitta Hellat ausscheiden.
Weichen für Neubeginn
Ein Teil der rund 130 Mitarbeitenden des WWF Schweiz hatten sich letzten Monat hinter ihre Chefin gestellt und gegen deren Entlassung protestiert. Sie stimmten dann zu, dass die Kündigung noch einmal beurteilt werde. Dazu fand am letzten Dienstag eine Aussprache statt, an der sich auch Vertreter der Mitarbeitenden sowie der Sektionen beteiligten.
An seiner Sitzung vom 7.Dezember will der Stiftungsrat jetzt die Weichen für einen Neubeginn stellen. Die unklare Kompetenz-Ordnung zwischen Stiftungsrat und Geschäftsleitung soll revidiert werden. Zudem sollen Meinungsverschiedenheiten bei der Umsetzung von Strategien beigelegt werden.
Die Wahl an die Spitze des Stiftungsrats und der Geschäftsleitung soll frühestens am 7.Dezember erfolgen.
swissinfo und Agenturen

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