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Migros verkauft Schweizerische Reederei und Neptun AG (SRN)

Der Migros-Genossenschaftsbund trennt sich von seiner Beteiligung an der Schweizerischen Reederei und Neptun AG (SRN) in Basel. Die SRN wird von der deutschen Rhenus-Gruppe übernommen. Die SRN sei zu klein für den Alleingang.

Der Migros-Genossenschaftsbund verkauft seine Speditionstochter Schweizerische Reederei und Neptun (SRN) an die deutsche Rhenus-Gruppe. Die SRN sei heute nicht gross genug, um sich im Alleingang im Markt zu behaupten.

Die SRN solle auch als Mitglied der Rhenus-Gruppe ein eigenständiges Unternehmen bleiben, hiess es am Montag (21.02.) bei Migros und Rhenus. Die rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rhenus hätten wegen der Übernahme keinen Stellenabbau zu befürchten.

Für Alleingang zu klein

Derzeit würden die Karten in der Logistikbranche neu verteilt, sagte Migros-Sprecherin Maja Amrein am Montag zum Verkaufsentscheid: “Die SRN ist für einen Alleingang zu klein.” Herausforderungen wie die Globalisierung und die internationale Vernetzung könne das Basler Unternehmen nicht mehr im Alleingang bewältigen.

Die SRN habe insbesondere in den letzten drei Jahren unter der Führung von Hannes Schmitt den Turnaround geschafft, so Amrein: “Die Rhenus kauft keinen Sanierungsfall sondern ein rentables Unternehmen.” Die SRN hat 1999 rund 202 Mio. Fr. Umsatz erwirtschaftet. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Für die Rhenus bedeutet die Übernahme laut Mitteilung eine wesentliche Stärkung der Marktposition im Dreiländereck. Damit könne aber auch die führende Position in der Containerschifffahrt ausgebaut werden.

Das deutsche Logistik- und Speditionsunternehmen Rhenus beschäftigt an 60 europäischen Standorten rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 1,3 Milliarden DM. In der Schweiz beschäftigt Rhenus rund 90 Personen.

Turbulentes Kapitel abschliessen

Die Migros kann mit dem Verkauf der SRN ein turbulentes Kapitel abschliessen.Sie war Mitte der achziger Jahre bei der SRN eingestiegen. Beim damaligen Entscheid seien die Warenbeschaffung und die Versorgung via Rhein im Vordergrund gestanden, sagte Amrein am Montag.

Die SRN war immer wieder in finanzielle Krisen geraten und schrieb zwischen 1991 und 1996 rote Zahlen. Erst 1997 fand das Unternehmen nach einer letzten Bilanzsanierung wieder in die schwarzen Zahlen zurück. Im Zuge der Sanierungen erhöhte sich der Anteil der Migros an der Reederei auf heute 98 Prozent.

SRI und Agenturen

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