Gegen 5000 Personen forderten am Samstag auf dem Berner Bundesplatz eine offenere und solidarischere Schweiz, die nicht unter dem Vorwand der Missbrauchsbekämpfung Grundrechte ausheble.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Die Bekämpfung des Asylmissbrauchs habe dazu geführt, dass immer mehr Asylsuchende illegalisiert würden und in einem menschenunwürdigen Nothilfesystem leben müssten, heisst es in einer Mitteilung der Organisation Solidarité sans frontières, die zur Kundgebung aufgerufen hatte.
Verschiedene Rednerinnen und Redner wandten sich insbesondere gegen die Ausschaffungsinitiative und den Gegenvorschlag. Mit ihrer Initiative verstosse die Schweizerische Volkspartei (SVP) gegen zahlreiche völkerrechtliche Verpflichtungen, kritisierte etwa Emine Sariaslan vom Forum für die Integration von MigrantInnen (FIMM).
In der Schweiz sei es salonfähig geworden, Andersdenkende zu verunglimpfen und zu diskriminieren, sagte Faton Topalli von der Organisation Pro Integra. Er kritisierte das sistierte Sozialabkommen zwischen der Schweiz und dem Kosovo. Damit würden rund 170’000 Migrantinnen und Migranten ihrer Ansprüche beraubt.
Heute lebe bereits die zweite oder dritte Generation von Sans-Papiers in der Schweiz, sagte die sozialdemokratische Nationalrätin Ada Marra. Es sei deshalb Zeit, diese Menschen endlich gesetzlich zu anerkennen.
Unterstützt wurde die Demonstration von gegen 100 Organisationen, unter anderem Amnesty International, augenauf Bern und Zürich, das Unterstützungskomitee für Sans Papiers Genf und diverse Gewerkschaften und Parteien aus dem links-grünen Spektrum.
Unabhängig von der Kundgebung hat eine Gruppe mit dem Namen Schweizer Bleiberecht-Kollektiv am späten Nachmittag ein Gebiet auf der kleinen Schanze in Bern besetzt. Man baue dort ein Camp auf, um gegen die Schweizer Asyl- und Migrationspolitik zu protestieren.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Nulltoleranz gegenüber straffälligen Ausländern
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Zum Schluss der langen und nervenaufreibenden Debatten hat das Parlament in der Schlussabstimmung dem direkten Gegenvorschlag zur Initiative “Für die Ausschaffung krimineller Ausländer” der Schweizerischen Volkspartei (SVP) zugestimmt. Es empfiehlt diesen dem Stimmvolk zur Annahme. Die knappe Mehrheit für den Gegenvorschlag kam zu Stande, weil auch Sozialdemokraten und Grüne das Risiko nicht eingehen wollten, die…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Prof. Dr. Christine Kaufmann, Leiterin des in diesem Herbst gegründeten Kompetenzzentrums für Menschenrechte der Universität Zürich, erklärt, weshalb die Gesellschaft, einschliesslich Politik und Wirtschaft, darauf angewiesen ist, dass die Menschenrechte eingehalten werden. swissinfo.ch: Sie verstehen sich als Transferplattform, um das bestehende Wissen im Bereich der Menschenrechte auch der Politik und damit letztlich der ganzen Gesellschaft…
“Eine schwache Gesellschaft braucht ein Feindbild”
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
swissinfo.ch: Am 10. Dezember ist der Tag der Menschenrechte. Was ist Ihr persönlicher Wunsch in Sachen Menschenrechte?Dick Marty: Dass sich die Gesellschaft im Allgemeinen etwas bewusster darüber wird, wie wichtig die Menschenrechte sind und auch darüber, dass es einen alltäglichen Kampf braucht, um diese Rechte aufrechtzuerhalten. swissinfo.ch: Sie sind im Europarat als Hüter der Menschenrechte…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Fotobuch “Migration im Bild” vermittelt einen spielerischen und zuweilen abgründigen Blick auf die Migrationsgesellschaft Schweiz. Die Bildessays der 12 Fotografinnen und Fotografen werden ergänzt durch journalistische und wissenschaftliche Beiträge. Das Buch ist 2006 im Verlag “Hier und Jetzt”, Baden erschienen.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Arbeiten des Schweizer Fotografen Christophe Chammartin drehen sich um Migranten und ihre Probleme bei der Integration. “Ich will eine soziale Realität zeigen, die mich interessiert und uns berührt”, sagt der Westschweizer Künstler. Während einer Reise entlang der andalusischen Küste hielt er die Lebensbedingungen der Einwanderer aus dem Maghreb und der Subsahara von El Ejido…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch