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Salzburger Festspiele mit zwei Produktionen von Marthaler

Der Schweizer Regisseur Christoph Marthaler inszeniert in Salzburg Mozart und Shakespeare. Keystone Archive

Das diesjährige Programm der Salzburger Festspiele (21.07.-31.08.) kommt recht traditionell daher. Mit dabei ist auch Christoph Marthaler - mit Mozart und Shakespeare.

In seinen zehnten und letzten Salzburger Festspielen präsentiert Intendant Gerard Mortier Filetstücke aus einem eher traditionell zusammengestellten Festspiel-Menü, angerichtet von bekannten Meistern der Regiekunst.

Traditionellerweise beginnen die Salzburger Festspiele am Samstag (21.07.) mit “Jedermann”. Die offizielle Eröffnung mit der Festrede von Peter Sloterdijk folgt am Sonntag. Insgesamt stehen 200 Veranstaltungen auf dem Programm.

Marthaler inszeniert Mozart

Gerard Mortier verweist im letzten Jahr seiner Ära einmal mehr auf die Gründer der Festspiele. In Anlehnung an deren Programm des Jahres 1926 kombiniert er – unter dem Blickwinkel des neuen Millennium – Richard Strauss’ “Ariadne auf Naxos” und “Die Fledermaus” von Johann Strauss. Mit einer Neuinszenierung von Mozarts aufrührerischen “Le Nozze di Figaro” (Dirigent: Sylvain Cambreling) durch Christoph Marthaler wird der Zyklus der drei “Da Ponte-Opern” vollendet. “Le nozze di Figaro” wird erahnen lassen, wohin eine zehnjährige konsequente Arbeit an einer Mozart-Neusicht hätte führen können.

“Ariadne auf Naxos” und “Die Fledermaus” sollen, inszeniert von Jossi Wieler und Hans Neuenfels (und unter den Dirigenten Christoph von Dohnanyi und Marc Minkowski), nicht nur eigenwillige Interpretationen von Strauss und Strauss bieten, sondern auch der Gesellschaft und dem Festspielbetrieb einen Spiegel vorhalten.

Shakespeare-Reigen

Im Schauspielbereich gibt es die lange erwartete Uraufführung von Christoph Ransmayr: Claus Peymann inszeniert “Die Unsichtbare”. Als Dichter zu Gast ist diesmal das ungarische Triumvirat Imre Kertesz, Peter Nadas und Peter Esterhazy.

Den Reigen interessanter Shakespeare-Kraftakte auf der Perner-Insel setzt der Katalane Calixto Bieito mit “Macbeth” fort. Shakespeare als Komödiant kommt mit “Was ihr wollt” in einem Gastspiel des Schauspielhauses Zürich nach Salzburg – auch dies eine Inszenierung von Marhaler.

Konzertprogramm

Ein reiches Konzertprogramm hat der Finanz- und Konzertchef der Salzburger Festspiele, Hans Landesmann, zusammengestellt. Drei Meistern ihres Faches gilt besondere Aufmerksamkeit: Dem Klaviervirtuosen Alfred Brendel ist aus Anlass seines 70. Geburtstages eine Hommage gewidmet, “Pollinis Wahl” bringt neben einem eigenen Auftritt des Pianisten auch einen von Pollini zusammengestellten Konzertabend mit neuer Musik.

Schliesslich unternimmt Thomas Hampson an den vier Abenden des “Hampson Project” einen Streifzug durch die Geschichte der Vertonungen amerikanischer Lyrik.

Am Abend des 31. August gehen die Salzburger Festspiele mit Mahlers Achten (unter Franz Welser-Möst) zu Ende.

swissinfo und Agenturen

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