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Schweizer ddp-Belegschaft empört und schockiert

Dieser Inhalt wurde am 29. Januar 2010 - 16:20 publiziert

Bern (awp/sda) - "Empört und schockiert" hat die Redaktion der ddp Schweiz auf die am Donnerstag angekündigte Entlassung der Belegschaft reagiert. Die Redaktion habe über den Schritt im Orginaltextservice der Konkurrentin SDA erfahren müssen. Ein Sozialplan bestehe nicht.
Erst nach der Herausgabe der Mitteilung im Orginaltextservice habe ddp-Geschäftsführer Franz Maurer die Belegschaft mündlich informiert. Die Kündigungen seien unverständlich, nachdem die neuen Besitzer der ddp Schweiz sich nach der Übernahme der AP "im Dezember noch dezidiert zum Schweizer Dienst bekannt" hätten.
Unverständlich sei, warum die "Aufrechterhaltung eines nationalen Schweizer Dienstes mit nur 15 Personen" plötzlich nicht mehr möglich sein soll. AP Schweiz habe die Medien schliesslich seit bald 30 Jahren erfolgreich mit Nachrichten beliefert.
Tief enttäuscht zeigte sich die Redaktion, dass sie im Vorfeld dieser einschneidenden Massnahme nicht konsultiert wurde. Zudem lägen seitens der neuen Besitzer keinerlei Zusicherungen für einen Sozialplan oder irgendwelche Abfindungen vor.
Dass der Schritt "auch im Interesse der Kunden" sein soll, leuchtet der Redaktion ebenfalls nicht ein. Konkurrenz belebe schliesslich auch das Mediengeschäft. Die Mitteilung der Redaktion schliesst: "Die Entlassungen treffen uns umso mehr, als wir uns stets äusserst engagiert für einen guten Agenturdienst eingesetzt haben."
Die Mediengewerkschaft comedia konstatiert, dass ddp die AP Schweiz nur gekauft habe, um sie zu schliessen. Das sei eine weitere Hiobsbotschaft, weitere Medienschaffende stünden ohne Perspektive auf der Strasse. Comedia fordert von den beteiligten Unternehmen einen anständigen Sozialplan für die Entlassenen.
Der Journalistenverband impressum schloss sich dieser Forderung an. Zudem seien die Entlassungen illegal. Die beiden Eigentümer "AP GmbH" und "The Associated Press Germany GmbH" unterhielten zusammen je eine Redaktion für die Deutschschweiz und für die Romandie.
Obwohl beide Firmen verschiedenen Eigentümern gehörten, unterhielten sie doch einen einzigen Betrieb mit mehr als 20 Angestellten. Folglich - so impressum - verletzten die Entlassungen die Regelungen für Massenentlassungen im Obligationenrecht.
Die Nachrichtenagenturen SDA und ddp (Deutscher Depeschendienst) hatten am Donnerstag ihre Zusammenarbeit im Schweizer Markt bekannt gegeben. Das seit 1981 bestehende AP-Büro (heute ddp Schweiz) wird zum Korrespondentenbüro der ddp. Die SDA übernimmt keinen der bisherigen ddp-Mitarbeiter, da sie selber Arbeitsplätze abbauen muss.
Die SDA übernimmt per 1. Februar die deutschen ddp-Textdienste sowie den Ausland-Depeschendienst der ddp (DAPD) für die Verbreitung in der Schweiz. Im Gegenzug erhält die ddp die Lizenz, in ihren Märkten die SDA-Dienste zu verbreiten.
Die Zusammenarbeit wurde mit der veränderten Medienlandschaft in der Schweiz und dem damit verbundenen Kostendruck begründet. Die ddp-Gruppe will sich auf ihr Kerngeschäft in Deutschland konzentrieren.
ch

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