
1,5 Mrd. Franken in öffentliche Entwicklungshilfe

Die öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz hat im letzten Jahr die Grenze von 1,5 Mrd. Franken erreicht. Die Hilfe über internationale Organisationen stieg weiter an. Der Balkan, Mosambik und Einsätze im Umweltbereich waren Schwerpunkte.
Die Entwicklungshilfe des Bundes, der Kantone und der Gemeinden «aide publique au développement – APD» belief sich vergangenes Jahr auf 1,499 Mrd. Franken. Dies entspricht 0,34% des Bruttosozial-Produkts (BSP).
1999 lag der Anteil der Entwicklungshilfe am BSP noch bei 0,35%. Dies erkläre sich mit der damaligen zusätzlichen Hilfe an die Opfer des Kosovo-Konflikts, wie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Mittwoch (13.06.) mitteilten.
Richtung 0,4 %
Der Bundesrat hatte beschlossen, noch vor 2010 den Anteil der APD auf 0,4% des BSP heraufzusetzen. Ab 2002 werde dieser Entscheid spürbar, wenn die Budget-Erhöhung wirksam werde, hiess es.
Die APD verteilt sich auf 1,06 Mrd. bilaterale und 439 Mio. Franken multilaterale Hilfe. Hinzu kommen noch 98 Mio. Franken zu Gunsten der Länder in Mittel- und Osteuropa sowie der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS). Diese Gelder werden nicht zur APD gezählt.
Die DEZA setzte mit 836 Mio. Franken über die Hälfte der Gesamtmittel in der Entwicklungs-Zusammenarbeit ein. Der zweitgrösste Posten macht die humanitäre Hilfe aus. Für sie wurden 262 Mio. verwendet. Das seco konnte mit 249 Mio. über rund einen Sechstel der gesamten Gelder verfügen.
Immer mehr multilateral
Etwa ein Drittel der öffentlichen Entwicklungshilfe der Schweiz geht mittlerweile an internationale Organisationen wie die UNO oder die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF). Angesichts der Globalisierung sei die multilaterale Entwicklungs-Zusammenarbeit in den letzten Jahren immer bedeutender geworden.
Die Hilfeleistung der Schweiz auf dem Balkan blieb eine der Prioritäten. Der Bund engagiere sich in keiner anderen Region der Welt in einem solchen Ausmass, hielten DEZA und seco fest. Inzwischen geht es in Kosovo hauptsächlich um den langfristigen Wiederaufbau.
Anfang 2000 war Mosambik von schweren Überschwemmungen betroffen. Mit den Geldern der Glückskette und des Bundes konnten die Folgen der Fluten gemildert werden. Bei dieser Nothilfe kamen insgesamt rund 30 Mio. zum Einsatz.
Umwelt schonen
Bei der Entwicklungs-Zusammenarbeit liegt das Augenmerk auch auf dem Schutz der Umwelt. In Zentren in rund einem Dutzend Länder, darunter Kolumbien, El Salvador und Vietnam, lehren die Schweizer Experten, wie umweltschonend produziert oder Abfall vermindert werden kann.
swissinfo und Agenturen

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