
Bundespräsident Adolf Ogi wünscht sich eine selbstbewusste Schweiz
Für sein Präsidialjahr wünscht sich Bundesrat Adolf Ogi (Bild) eine Schweiz, die an ihre Möglichkeiten glaubt und ein neues Verhältnis zu Europa findet. In Zeitungsinterviews versprühte der Bundespräsident für das Jahr 2000 unerschütterlichen Optimismus.
Für sein Präsidialjahr wünscht sich Bundesrat Adolf Ogi (Bild) eine Schweiz, die an ihre Möglichkeiten glaubt und ein neues Verhältnis zu Europa findet. In Zeitungsinterviews versprühte der Bundespräsident für das Jahr 2000 unerschütterlichen Optimismus.
Im Zentrum seines Präsidialjahres stehe der Abschluss der bilateralen Verträge mit der EU, sagte Ogi in einem Interview der “Berner Zeitung”. Dabei gehe es nicht nur um wirtschaftliche Fragen, sondern um das Verhältnis der Schweiz zu Europa, das in einen “Normalzustand” gebracht werden könne.
Keine “Trittbrettfahrer”
Die Bürgerinnen und Bürger des Landes könnten nun zeigen, dass sie keine “Trittbrettfahrer und Profiteure seien2. Ogi zeigte sich zuversichtlich, eine allfällige Abstimmung über die Verträge zu gewinnen. Er sei sehr froh, dass sich seine Partei, die Schweizerische Volkspartei SVP, nicht dem Referendum gegen die Verträge angeschlossen habe, erklärte Ogi dem Berner “Bund”.
In Sachen UNO-Beitritt hingegen rechnet der SVP-Bundesrat mit Widerstand seiner Partei. “Aber das Wählervolk der SVP wird zur Hälfte dafür sein, und das ist entscheidend.”
“O wie Optimismus”
Die Integration der Schweiz ist nicht das einzige Problem, das Ogi an der Schwelle zum neuen Jahrtausend beschäftigt. Er diagnostiziert eine gewisse Trägheit. Es herrsche “die Tendenz, unser Land bloss zu verwalten statt zu gestalten”.
Als Bundespräsident möchte Ogi deshalb den Glauben an eine starke Schweiz in den Vordergrund stellen: “Unser Land kann, wenn es will”. Es werde viel erwartet von ihm, und er fühle sich unter Druck gesetzt, räumte Ogi ein. Doch er wolle “Ogi sein mit einem O wie Optimismus – O comme optimisme”, betonte er in Interviews mehrerer Westschweizer Zeitungen.
Expo für Zusammenhalt
Der Jahreswechsel sei eine Chance für einen Neubeginn. Es gehe nun darum, etwas aus der Schweiz zu machen. Die Landesausstellung Expo.02 habe dabei eine “durchaus staatspolitische Funktion”. Das Land brauche die Begegnung, damit der Zusammenhalt nicht verloren gehe. Einen Abbruch der Expo könne sich die Schweiz nur schlecht leisten.
SRI und Agenturen

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