Die gewerbsmässig betriebene Beihilfe zum Suizid soll in der Schweiz verboten werden. Dies fordert der Kanton Aargau in einer Standesinitiative mit dem Ziel, den Sterbetourismus in die Schweiz zu verhindern.
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Mit der Kantonalen Initiative fordert der Aargauer Grosse Rat, dass das Schweizerische Parlament die gewerbsmässige Beihilfe zum Suizid zukünftig «mit geeigneten Massnahmen» verhindert.
Damit soll der in den letzten Jahren zunehmende Sterbetourismus von Personen aus dem Ausland in die Schweiz unterbunden werden. Zudem soll die medizinische Begleitung von Suizidwilligen im ganzen Land verbindlich geregelt werden.
Die Sterbehilfe-Organisation Dignitas hat im letzten Jahr 141 Menschen in den Tod begleitet. 85% davon waren Ausländer.
Die Beihilfe zum Suizid dürfe nicht zum Geschäft werden, wurde im Aargauer Parlament betont. Das Thema werde auf Bundesebene verdrängt, erklärte eine Grossrätin. Der Gesundheitsdirektor zeigte sich erstaunt, dass der Kanton Zürich nicht handle und den Sterbetourismus verhindere.
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