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Ein Mann im Kanu auf einem See

Die Woche in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Werden Trumps Zölle für ungültig erklärt? Wird Putin Immunität gewährt, wenn er in die Schweiz kommt? Wird ein Auslandschweizer zum "König der Schwinger" gekrönt? All dies und mehr in der Nachrichtenübersicht dieser Woche.

Ein Schweizer Kreuz mit der Beschriftung 39%
Schweizer Marken haben Probleme wegen dem amerikanischen Zollsatz von 39% auf Schweizer Importen. Keystone / Til Buergy

Die Lage an der Zollfront hat sich etwas beruhigt – diese Woche gab es zur Abwechslung mal keine grossen Schocks – aber das hat die Schweiz nicht davon abgehalten, sich zu fragen: «Warum wir?»

«Warum besteuert Donald Trump die Schweiz so stark?», lautete der Titel eines RTS-Podcasts. Für Cédric Dupont, Professor für internationale Beziehungen am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf, ist die Entscheidung schwer zu verstehen. «Es gibt keine wirtschaftliche Realität, die diesen 39%-igen Zoll rechtfertigen würde», sagte er am Mittwoch. «Es ist wahrscheinlich ein Stimmungsumschwung von Trump aus Gründen, die uns noch weitgehend unbekannt sind.»

Am Montag berichteten wir, wie Schweizer Marken wie Victorinox damit zu kämpfen hatten, sich an die US-Zölle anzupassen. Zusätzlich zu den Preiserhöhungen zogen die Unternehmen in Erwägung, ihre Aktivitäten aus der Schweiz zu verlagern.

Der Eisenbahnhersteller Stadler Rail hat vor zehn Jahren einen Teil seiner Produktion in die USA verlagert, aber das bedeutet nicht, dass er gegen Zölle immun ist. Stadler-Präsident Peter Spuhler sagte gegenüber RTS, dass die Zölle zwar in Bezug auf die Gesamtkosten des Fahrzeugs «nicht fatal» seien, «aber natürlich schmerzen sie«. 

Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater John Bolton meint, die Schweiz solle einfach die Zähne zusammenbeissen und abwarten. «Mit Gegenzöllen bestraft man nur die eigenen Leute», sagte er gegenüber Blick und wies darauf hin, dass die von Trump angestrebten Zölle gerichtlich geprüft würden. «Viele glauben, dass noch vor Ende des Jahres ein Urteil ergehen könnte, das sie für ungültig erklärt», sagte er. «Dann muss Trump wieder von vorne anfangen

Genf aus der Luft
Laut dem Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis wird Wladimir Putin nicht verhaftet, wenn er zu einer Friedenskonferenz nach Genf kommt. Keystone / Salvatore Di Nolfi

Zu Beginn der Woche sah es so aus, als ob Genf der Ort eines Treffens zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sein könnte. Jetzt sind die Dinge nicht mehr so klar.

«Es wird ein neutrales Land sein, also vielleicht die Schweiz. Ich bin für Genf oder ein anderes Land», sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Dienstag. Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis erklärte daraufhin, die Schweiz sei «mehr als bereit», ein Gipfeltreffen zwischen Russland und der Ukraine auszurichten, und verwies auf die Expertise der Schweiz bei der Durchführung von Konferenzen.

Cassis sagte auch, die Schweiz würde Putin Immunität gewähren, wenn er zu einer Friedenskonferenz käme. Gegen Putin liegt ein internationaler Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vor, im Zusammenhang mit unrechtmässiger Abschiebung von Kindern aus der Ukraine nach Russland. «Das Ziel, Herrn Putin in der Schweiz willkommen zu heissen, ohne dass er verhaftet wird, ist zu 100 Prozent erreichbar», sagte Cassis gegenüber SRF.

Watson schrieb jedoch am Mittwoch, Budapest sei bei Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán für ein solches Treffen vorgeschlagen worden. Watson berief sich dabei auf Berichte der US-Medien Politico und Bloomberg. Diesen Berichten zufolge traf der US-Geheimdienst bereits Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Selenski und Putin in der ungarischen Hauptstadt.

Das Bundeshaus im Sommer
Auslandschweizerrätinnen und -räte aus aller Welt werden am Wochenende unter der Bundeshauskuppel tagen. Keystone / Gaetan Bally

An diesem Wochenende findet im Rahmen der «SwissCommunity Days» die konstituierende Sitzung des neuen Auslandschweizerrats (ASR) im Bundeshaus in Bern statt. Die Sitzung ist gleichzeitig der Startschuss für die Legislaturperiode 2025-2029 des ASR.

Mehr als die Hälfte der Ratsmitglieder sind neu, und der Anteil der weiblichen Delegierten ist deutlich gestiegen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf organisatorischen Fragen: «Wie sind die Strukturen der Auslandschweizer-Organisation (ASO) und des Rates?», «Welches sind die wichtigsten Anliegen der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer?» und «Wie können die Delegierten ihre Gemeinschaft am besten vertreten?» Auf der Tagesordnung steht auch die Verabschiedung einer Resolution zur bevorstehenden Abstimmung über die elektronische Identität (e-ID) am 28. September.

Der ASR versteht sich als Vertretungsorgan für die mehr als 800’000 Schweizerinnen und Schweizer, die in der ganzen Welt leben. Er versteht sich als «Parlament der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer», das die Anliegen der Fünften Schweiz aufgreift und sich gegenüber der Schweizer Öffentlichkeit und den Behörden für deren Interessen einsetzt.

Christian Stucki im Sägemehl
Christian Stucki gewinnt das Schwingfest 2019. Keystone / Alexandra Wey

Sechs Auslandschweizer – vier aus den USA und zwei aus Kanada – nehmen am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest teil, das am Freitag beginnt. Wie stehen die Chancen auf einen Schwingerkönig aus dem Ausland?

Das dreitägige Schwingfest findet alle drei Jahre statt und ist eines der beliebtesten Feste der Schweiz. Dieses Jahr werden in Mollis im Kanton Glarus rund 250’000 Fans erwartet.

Insgesamt 274 Schwingerinnen und Schwinger werden sich die Hosen überstreifen, darunter die Amerikaner Connor Treat, Brendan Spahr, Marshall Brockway und Peter Ming sowie die Kanadier Martin Mathis und Thomas Badat, berichtet die Berner Zeitung. Badat, ein Judoka, nahm bereits 2019 und 2022 teil, schied aber nach dem ersten Tag aus.

Peter Ming hat ebenfalls Erfahrung im Schwingen, da er in diesem Jahr an mehreren Festen in der Schweiz teilgenommen hat. Er hat auch schon an Festen gerungen, die von Nachkommen von Schweizer Ausgewanderten an der Westküste der USA organisiert wurden.

Die Arena für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2025.
Die Arena für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2025. Keystone / Gian Ehrenzeller

Die kommende Woche

Das Festival Francomanias, eine der wichtigsten französischsprachigen Musikveranstaltungen in der Schweiz, findet von Mittwoch bis Samstag in Bulle im Kanton Freiburg statt.

Wie wird das diesjährige Bankenbarometer, das am Donnerstag von SwissBanking, der Schweizerischen Bankiervereinigung, veröffentlicht wird, ausfallen?

Ebenfalls am Donnerstag wird uns das Bundesamt für Statistik endlich die häufigsten Babynamen in der Schweiz bekannt geben.

Am Freitag beginnt das dreitägige Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Mollis in der Ostschweiz (siehe oben).

Editiert von Balz Rigendinger/ac

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